Zwei ADAC Plaketten

Dietmar Fuhrmann CC BY-NC-SA
Dietmar Fuhrmann CC BY-NC-SA

Beschreibung

Zwei Plaketten des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) mit sorbischen regionalen Motiven, die zu Sternfahrten bzw. Treffen von Mitgliedern in der zweisprachigen, sorbisch-deutschen Lausitz hergestellt wurden; sie zeigen lediglich folkloristische Elemente, auf sorbischsprachige Zusätze neben den deutschsprachigen Textteilen wurde verzichtet. 1903 wurde in Stuttgart die "Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung" gegründet und 1911 zum "Allgemeinen Deutschen Automobil-Club" (ADAC) umgebildet. Sein Wappen zeigt den preußischen Adler, da der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. die Vereinigung unterstützte. Sicher waren und sind auch wendische Mitglieder im ADAC. Eine Facette wendischer Kultur zeigt sich auf einigen Plaketten des Clubs zwischen den Weltkriegen. Man organisierte Sternfahrten, die in die Regionen Deutschlands einluden. Für die Teilnehmer gab es Erinnerungsplaketten. Mehrere Treffen fanden in der Lausitz statt. Dafür folkloristisch gestaltete Plakette zeigen sorbische/wendische Elemente. Im Bestand des Wendischen Museums sind sechs bronzene, zum Teil emaillierte Stücke, gefertigt in München, Nürnberg bzw. Markneukirchen: (1) ADAC-Wappen, Landschaft, Wendin, Kahn, Blockhaus, Fließ, Text: "Spreewaldfahrt 3.-4.9.1927 Gau XI, Bez. III (ADAC); (2) ADAC-Wappen, Wappen mit drei Eichen (Hoyerswerda), Maiglöckchen, 5 wendische Mädchen in Tracht um Hoyerswerda (nach Foto), Text: "Frühjahrs-Bezirkstag Hoyerswerda wendische Oberlausitz A.D.A.C. Bezirk Niederschlesien am 5.6. Mai 1928"; (3) Wappen ADAC und Cottbus, Niederlausitzer Wendin in Tracht vor Stadtansicht, Text: "Frühjahrsgautag Cottbus 14.4.29 Gau I a Ostmark A.D.A.C"; (4) ADAC-Wappen, winkende Wendin in Tracht, Spreewaldlandschaft mit Fließ, Bank (Brücke), Heuschober, Text: "Zielfahrt 5. Mai 1929 M.S.C. Spreewald Lübbenau"; (5) Wappen ADAC und Lübbenau, Wendin in Tracht, Text: "Zielfahrt zur Trachtenschau nach Lübbenau i. Spreewald Motor-Sport-Club Spreewald. 1930"; (6) Wappen DRC, Wendin in Tracht, Landschaft, Motorradfahrer, Text: "1. Spreewald Zielfahrt nach Alt-Schadow 2.V.1931 Motorrad-C Eintracht 1930". Bei weiteren ADAC-Plaketten, die die Lausitz und andere einst slawisch bewohnte Regionen betreffen, sind solche wendischen Bezüge nicht erkennbar, abgesehen von Ortsnamen slawischen Ursprungs. Einige Plaketten haben Bohrlöcher zum Anbringen an den Fahrzeugen.

Objektart Plakette
Inventarnummer X 4804/G und X 4874/G
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:51
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Wendisches Museum CC BY-NC-SA

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Wendisches Museum

Das Wendische Museum / Serbski muzej wurde am 3. Juni 1994 in der Altstadt von Cottbus eröffnet. Es verweist auf anderthalb Jahrtausende slawischer, d.h. sorbischer/wendischer Geschichte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Behandelt werden die Themen Volkskunst, bildende Kunst, Sprache, Schrifttum, Literatur, Musik, Trachten und Bräuche sowie Numismatik und Postgeschichte aus sorbischer/wendischer Sicht mit dem Schwerpunkt Niederlausitz. In den ersten zwanzig Jahren seines Bestehens präsentierte das Wendische Museum insgesamt 88 Sonderausstellungen, zählte über 90.000 Besucher und erarbeitete sich den Ruf als Leitmuseum für die wendischen Heimatstuben der Region. Seit 2006 gibt das Haus die Schriftenreihe "Sorbische Kostbarkeiten / Serbske drogotki" heraus. Bei allem wird auch auf sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit geachtet. Das Wendische Museum ist eine Kultureinrichtung der Stadt Cottbus/Chóśebuz und wird von der Stiftung für das sorbische Volk gefördert, die durch Fördergelder des Bundes und der Länder Sachsen und Brandenburg unterhalten wird.

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