Fragment einer optisch geblasenen Flaschen

Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
Verena Wasmuth CC BY-NC-SA

Beschreibung

Scherbe eines Flaschenhalses aus grünem Waldglas, die Wandung durch das Einblasen in ein reliefiertes Model und Drehen beim Aufblasen mit vertikalen Querrillen versehen, Mündungsrand verwärmt, opakgeworden, korrodiert und irisiert. Das Schwarz- bzw. Opakwerden von grünem Waldglas durch Jahrhunderte im feuchten, säurehaltigen Erdreich ist ein vielbeobachtetes Phänomen. Dieses Flaschenfragment kam in den frühen Nullerjahren am ehemaligen Standort der Angermünder Burg zutage. Da das Gebäude angeblich nach 1560 nicht mehr bewohnt war und verfiel, müsste die Flasche deutlich älter sein. Optisch geblasene, also mit Querrillen bzw. -rippen dekorierte Hohlgläser sind zwar seit dem 14. Jahrhundert bekannt, blieben hingegen bis ins 17. Jahrhundert beliebt (Baumgartner/Krueger, Phönix, 1988. Kat. 395, S. 328). Weitere Funde vom Angermünder Burgareal legen eine Datierung in die Zeit um 1600 nahe. Damit könnte es sich um ein Produkt der Grimnitzer Glashütte handeln, knapp 20 Kilometer entfernt. [Verena Wasmuth]

Objektart Scherbe
Maße Dm. Mündung 2,8 cm; H. 4,8 cm; Wandungsstärke 0,2 cm
Material Grünes Waldglas / ofengeformt
Inventarnummer o. Inv. Nr.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:50
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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