Scherbe eines emailbemalten Humpens mit Inschrift

Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
Verena Wasmuth CC BY-NC-SA

Beschreibung

Fragment aus dem oberen Wandungsbereich (direkt unter dem Mündungsrand) eines zylindrischen Humpens aus entfärbtem, nahezu farblosem Glas. erkennbar sind die Reste einer stark beriebenen Goldbandbordüre mit zwei weißen Punktreihen. Darunter in weißem Email sind Reste der Inschrift lesbar: "...s . Anders / ...ns Wän... ". Die leichte Wölbung der Scherbe belegt die Form des intakten Gefäßes, vermutlich ein Humpen. Auch der Abgleich mit überlieferten Emailgläsern oder dokumentierten Sprüchen auf Gläsern ermöglichte keine Rekonstruktion der Inschrift (vgl. Bernt, Sprüche, 1928). Sein Fundort im Bereich der ehemaligen Angermünder Burg datiert das Fragment in die Zeit vor 1560, zumal diese danach als Steinbruch für städtische Bauten genutzt wurde. Die Tatsache, dass einer der vermögenden adligen Bewohner der Burg damals derart aufwendig produziertes, kostbares Importglas besaß, ist ein überraschender Untersuchungsbefund dieses Fußfragments. Möglicherweise ist auch das Ende der Burggeschichte neu zu datieren, zumal ähnliche Humpen mehrfach aus Böhmen, Franken, Thüringen und Brandenburg belegt sind, allerdings aus der Zeit nach 1570. Dass die Burg länger als ursprünglich angenommen genutzt wurde, lassen weitere Grabungsfunde vermuten, die auf eine lokale Bautätigkeit aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg verweisen (O.Schers/E. Walter: Forschungen zur Baugeschichte der Angermünder Burg, in: Angermünder Heimatkalender, 2008, S. 42, 44).[Verena Wasmuth]

Objektart Scherbe
Maße H. 3,8 cm; B. 3,7 cm; Wandungsstärke 0,2 cm
Material Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, emailbemalt
Inventarnummer o. Inv. Nr.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:50
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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