Scherbe mit gekerbter Fadenauflage
Beschreibung
Fragment eines Hohlglases aus entfärbtem, nahezu farblosem Glas mit eingekerbter, sehr sorgfältig gearbeiteter Fadenauflage, korrodiert und irisert. Die Scherbe stammt vom ehemaligen Areal der Angermünder Burg und kam bei Erdarbeiten zutage. Gläser mit Fadenauflagen, die mit Riefen versehen wurden, finden sich bereits im 16. Jahrhundert in vielfältigen Formen. Am bekanntesten dürften die sogenannten Passgläser sein, deren Wandung mit Fadenauflagen in gleichmäßigen Abständen, in "Pässe" strukturiert sind, die bei Trinkspielen exakt "getroffen" werden mussten. Doch auch diverse Varianten von Nuppenbechern und Kelchgläsern mit diesem Dekorelement sind aus dieser Zeit überliefert (Baumgartner/Krueger, Phoenix, 1988, Kat. 402, 436, 445, 472, 512). Neben einer schmückenden Funktion erfüllten die gerieften Fadenauflagen zudem eine haptische Funktion. [Verena Wasmuth]
Fragment | |
1,8 cm x 2,5 cm, Wandungsstärke 0,15 cm | |
Glas / in Hilfsmodel geblasen, ofengeformt | |
o. Inv. Nr. | |
2025-02-05 21:23:50 | |
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Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.