Handrick, Roland (2000) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die Ornamentformen der Stickerei basieren auf orientalischen Vorbildern. Die Perfektion ihrer Ausführung, die Kombination der zahlreichen Techniken und die Farbgebung weicht jedoch von östlichen Stickereien ab. Die vorbildliche Vielfalt der exakt ausgeführten Stiche und Formen wirkt wie ein Musterbeispiel der Stickerei. Tatsächlich findet sich die Decke spiegelverkehrt und mit abweichenden Farben 1889 in den "Musterblätter[n] für künstlerische Handarbeiten" in fototechnischer Farbwiedergabe abgebildet. Diese Musterblätter waren Handarbeitsbeilagen der im Berliner Verlag von Franz Lipperheide herausgegebenen Illustrirten Frauen-Zeitschrift. Die Bildunterschrift der Detailaufnahme lautet: "Orientalische Buntstickerei Modern nach alten Motiven". Ähnliche Musterentwürfe wie für die Decke finden sich in einer wenig früheren Ausgabe derselben Zeitschrift, allerdings als schwarz-weiß- Vorlage publiziert, in welcher die beigegebene Anleitung die verschiedene Kombinierbarkeit der Füllstiche betont und den Entwurf "aus dem Atelier von Frl. E. Seeliger, Lehrerin der Kunst=Stickerei=Schule des königl. Kunstgewerbe=Museums in Berlin" stammend, angibt. Aufgrund dieser engen Verbindungen der Decke, der Berliner Zeitschrift und entsprechender Mustervorlagen liegt es nahe, in der Stickerei der Decke ebenfalls eine Berliner Arbeit, möglicherweise ein Musterbeispiel der königlichen Kunststickereischule des Kunstgewerbemuseums zu sehen, die als Ankauf oder Schenkung in kaiserlichen Besitz gelangte. Uta-Christiane Bergemann

Objektart Stickerei / Spitze
Maße Hauptmaß: Höhe: 86.00 cm Breite: 91.50 cm
Material Metallgespinst um gelbe Seele, merzerisierte Baumwolle, helles lachs: verschiedene Techniken, arabische Technik, Anlegetechnik mit diagonal sich kreuzenden Spannstichen, geflochtener Spannstich, Stielstich, Spaltstich
Inventarnummer IX 1030
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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