Flintklingen aus Pinnow

Klingen Oberseite (dorsal) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Klingen Unterseite (ventral) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA

Beschreibung

Vier Feuersteinklingen aus Pinnow, Gem. Schwedt/Oder, Fdpl. 7 (68 S4 Q12/14 (intern Nr. 1-4)) aus der Grabung R. Schmitz, 1965-1968. Gefunden mit der Keramik ab MA 00471. Das Material stammt aus einem archäologisch gegrabenen Grubenbefund, der vermutlich der mittelneolithischen (jungsteinzeitlichen) Havelländischen-Kultur zuzuweisen ist. 1: L: 50 mm, B: 15 mm, D: 4mm, Gew.: 2,80 g; proximale Klinge, geschlagen weich o. m. Zwischenfutter geschlagen; dorsale Reduktion; gekerbtes Stück; dorsale Negative (2x) gleichgerichtet; beidseitig lateral retuschiert u. ausgebrochen. 2: L: 43 mm, B: 18 mm, D: 4, Gew.: 4,49 g; proximale Klinge; weich geschlagen; dorsale Reduktion; gekerbtes Stück; dorsale Negative (4x) gleichgerichtet; lateral Retusche links. 3: L: 62 mm, B: 28 mm, D: 6 mm, Gew.: 12,64 g; Klinge in gesamter Länge erhalten; hart geschlagen; dorsale Reduktion; dorsale Negative (8x) gleichgerichtet; laterale Retusche links (Übergangsfeld zu Kratzer). 4: L: 46 mm, B: 19 mm, D: 2 mm, Gew.: 2,19 g; proximale Klinge; vermtl. weich geschlagen; dorsale Reduktion; dorsale Negative (2x) gleichgerichtet; laterale Retusche rechts. Alle Klingen weisen einen Schlagflächenrest auf und sind unterschiedlich stark patiniert. Die Objekte entstammen verschiedenen Abbauphasen unterschiedlicher Kerne. Auffallend ist jedoch die gleiche Abbaurichtung, die dorsal ersichtlich ist. Zudem wird der unterschiedliche Umgang mit dem Flint Rohmaterial deutlich, da zwei Klingen eine besondere Kantenparallelität aufweisen. Auch die Schlagtechniken bewegen sich zwischen hartem und weichem Schlag bzw. der Nutzung eines Zwischenfutters. Da anzunehmen ist, dass die Klingen im Kontext Havelländischen-Kultur erscheinen, stellen sie einen Teil des mittelneolithischen Werkzeugkastens dieser frühen sesshaften Bauern in der Region Uckermark dar. Quelle: Siehe u.a. G. Wetzel, Havelländische Kultur https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/havellaendische-kultur

Objektart Flintklingen
Maße 50x15x4
Material Flint/Silex
Inventarnummer MA00511
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:49
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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