Walzenbeil aus Wilmersdorf
Beschreibung
Ein Walzenbeil aus Wilmersdorf, Gem. Angermünde mit spätmesolithischer (mittelsteinzeitlicher) Zeitstellung. Das Beil ist primär aus einem Rohstück gepickt und in einem zweiten Arbeitsschritt sekundär überschliffen worden (Goldhammer et al. 2012, 127). Aufgrund der Lage und der makroskopisch erkennbaren Abnutzung der Schneide ist möglicherweise von einem gerade geschäfteten (echten) Beil auszugehen. Durch den stumpfen Nacken und den ovalen Querschnitt lässt sich das Gerät dem Typ VI nach Gramsch (1973, 30) zuordnen. Walzenbeile sind eine der schwersten Geräteformen in den ansonsten eher leicht ausfallenden Inventaren der nicht sesshaften Jäger und Sammler im ausgehenden Mesolithikum. Sie deuten die entstehende Nachfrage nach größeren Geräten zur Holzverarbeitung an, die zu dieser Zeit im Zuge einer verstärkten Wiederbewaldung (u.a. mit Eichenmischwäldern) notwendig wurde. Literatur: Goldhammer, S. Hartz, H. Paulsen, Picken, Schleifen, Bohren – Beispiele mesolithischer und frühneolithischer Felsgestein-Bearbeitungstechniken im Norden. In: A. Stobbe, U. Tegtmeier (Hrsg.), Verzweigungen. Eine Würdigung für A. J. Kalis und J. Meurers-Balke, 2012, 125-137. B. Gramsch, Das Mesolithikum im Flachland zwischen Elbe und Oder (Berlin 1973).
Walzenbeil | |
148x56x45 | |
Stein/Granit | |
MA00502 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.