Kernbeil aus Dobberzin

Beil Aufsicht Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil linke Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil Unterseite Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil rechte Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA

Beschreibung

Das Kernbeil aus Dobberzin, Gem. Angermünde, Fdpl. 55 (ehem. Fdpl. 10) ist ein vergleichsweise grob zugerichtetes Beil mit einer starken weißlichen Patinierung. Das Gerät wurde zum Teil durch grobe Schläge zugerichtet und die Schneide zeigt starke Spuren der Abnutzung. Ein Schneidenschlag ist nicht mehr eindeutig ersichtlich. Kernbeile kommen mit dem Beginn des Mesolithikums (Mittelsteinzeit) in Benutzung und durchlaufen den gesamten zeitlichen Abschnitt. Ohne archäologischen Kontext ist ihre chronologische Zuordnung zumeist unmöglich, da sich die Technik der Zurichtung in fast allem ähnelt. Als besonderes Merkmal dieses Beils kann die ausgebrochene Unterseite angesehen werden, die vermutlich im Zuge der Nutzung beschädigt wurde (v. Fournier i. Vorb., 153; Taf. 3). Gebrauchsspurenuntersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei Kernbeilen um vielseitig einsetzbare Werkzeuge gehandelt hat, die für die Holzbearbeitung und in der Tierzerlegung genutzt wurden. Einige Geräte wurden auch zum Graben im Boden verwendet. Die Bezeichnung Beil ist daher in mancher Hinsicht irreführend (v. Fournier i. Vorb., 112 ff.). Literatur K. v. Fournier, Kern- und Scheibenbeile in der Uckermark. Quantitative und qualitative Analysen an mesolithischen Inventaren aus Nordost-Brandenburg (i. Vorb.).

Objektart Kernbeil
Maße 61x37x20
Material Flint/Silex
Inventarnummer MA00522
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:49
Zum Objekt im Museum Digital
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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