Walzenbeil aus Wartin

Beil Aufsicht Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil linke Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil Unterseite Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil rechte Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA

Beschreibung

Walzenbeil aus Wartin, Gem. Casekow mit einem rundlichen Querschnitt und stumpfen Nacken. Es handelt sich um eines der frühesten Felsgesteinbeile in der Region Uckermark. Das Beil wurde aus dem Stein herausgepickt. Das Fehlen von Schliff könnte auf eine frühe Zeitstellung im späten Mesolithikum (Mittelsteinzeit) hindeuten (Goldhammer et al. 2012, 127). In seiner Formgebung ähnelt das Beil eher einem Pickel als einem Beil; auch das Vorliegen einer Rohform mit nachmesolithischer Zeitstellung kann nicht in Gänze ausgeschlossen werden. Walzenbeile sind eine der schwersten Geräteformen in den ansonsten eher leicht ausfallenden Inventaren der nicht sesshaften Jäger und Sammler im ausgehenden Mesolithikum. Sie deuten die entstehende Nachfrage nach größeren Geräten zur Holzverarbeitung an, die zu dieser Zeit im Zuge einer verstärkten Wiederbewaldung (u.a. m. Eichenmischwäldern) notwendig wurden. Bei dem vorliegenden Stück kann allerdings eine grabende oder pickende Tätigkeit nicht ausgeschlossen werden. Literatur: Goldhammer, S. Hartz, H. Paulsen, Picken, Schleifen, Bohren – Beispiele mesolithischer und frühneolithischer Felsgestein-Bearbeitungstechniken im Norden. In: A. Stobbe, U. Tegtmeier (Hrsg.), Verzweigungen. Eine Würdigung für A. J. Kalis und J. Meurers-Balke, 2012, 125-137. B. Gramsch, Das Mesolithikum im Flachland zwischen Elbe und Oder (Berlin 1973).

Objektart Walzelbeil
Maße 102x54x58
Material Stein/Tonschiefer
Inventarnummer MA00538
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:49
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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