Spitze aus Dobberzin
Beschreibung
Bei dem Silexartefakt aus Dobberzin, Gem. Angermünde, Fdpl. 21 handelt möglicherweise um eine Spitze (Pfeilspitze?) vom Typ Hintersee-Spitze. K. Winkler bezeichnet die Spitze als weidenblattförmig. Sie besitzt zudem eine partielle Retusche auf der rechten Seite der Spitze. Ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Stielspitzen und somit die zeitliche Einordnung in das späte Paläolithikum ist nicht eindeutig geklärt (Winkler 2019, 142, 261, Taf. 11.2; Taute 1968, 14, Taf. 108.6). Diese Spitze diente vermutlich als Bewährung von Jagdgeräten (Pfeil und Bogen) in der nacheiszeitlichen Landschaft (Winkler 2019, 29). Die Spitze gehört vermutlich zu den ältesten Funden des Museums Angermünde und ist gleichzeitig ein Zeugnis der frühen, nacheiszeitlichen Siedlungsaktivität im Norden Brandenburgs. Literatur K. Winkler, Ahrensburgien und Swiderien im mittleren Oderraum. Technologische und typologische Untersuchungen an Silexartefakten der Jüngeren Dryaszeit (Gottorf 2019). W. Taute, Die Stielspitzen-Gruppen im nördlichen Mitteleuropa. Ein Beitrag zur Kenntnis der späten Altsteinzeit (Köln 1968).
Hintersee-Spitze (?) | |
57x19x7 | |
Flint/Silex | |
MA00545 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.