Metz, Gustav: Kompositionsskizze zum Tod der Rahel, wohl 1845
Beschreibung
Ganz vorn liegt nach rechts die tote Rahel, die den Berichtem im Alten Testament (1. Mose 36) zufolge kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes Benjamin auf der Reise nach Kapernaum verstarb. Ihr Ehemann Jakob kniet hinter ihr, rechts halten zwei Frauen das Neugeborene, am Fußende kniet eine weitere Frau. Das Karawanengeschehen und eine weitere Trauergruppe sind in den Hintergrund des Geschehens gerückt, das leicht hochformatige Blatt ermöglicht ein enges, aber spannungsvolles Geschehen. In der Komposition sind wesentliche Bildgedanken des späteren Gemäldes von 1847 (Sunderland Museum & Winter Gardens) notiert, das dann allerdings ein Querformat ist. Die Strichführung ist lebendig und schwungvoll und mit großer Sicherheit gezeichnet. Vielleicht ging diese Kompositionsskizze dem dann erfolgten Auftrag und der Italienreise voran. Der in Brandenburg geborene Bildhauer und Maler konnte mit einem Auftrag für ein Historiengemälde zum "Tod der Rahel" 1845 die Italienreise antreten. Im Oktober 1846 entstand eine Detailstudie des Kopfes der Rahel. Das Blatt ist unbezeichnet. Das Papier ist leicht verschmutzt. In der rechten oberen Ecke deutet die handschriftliche Bezeichnung mit blauem Buntstift "V II,21" auf eine frühere Aufbewahrung in der Wredowschen Kunstsammlung. (ib) Aus dem Nachlass des Künstlers an die Wredowsche Kunstsammlung und seit 1945 im Museum aufbewahrt. Literatur: Thiemann, Michael: Gustav Ferdinand Metz' Tod der Rahel (1847) und die biblische Historienmalerei im 19. Jahrhundert, in: das münster, 68/2015 (Heft 1), S. 46-59). - Vgl. Wille. Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91 (über den Lebensweg des Malers).
Zeichnung | |
Höhe: 34,2 cm, Breite: 28,2 cm | |
Bleistift auf festem gelblichem Bütten | |
V22638Kb | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.