Die schöne Melusine
Beschreibung
Das Gemälde befindet sich im Schloss Branitz (Schlafzimmer neben der Bibliothek). Am 2. Juli 1850 hatte Pückler seinem Sekretär Bidault angekündigt, daß demnächst „ein sehr kostbares Gemälde, Originalbild von dem berühmten Pollack aus Rom“ im Schloss ankomme. Der Fürst hatte es kurz zuvor in Berlin erworben. An den Künstler schrieb er am 23. Juli 1850 „Es ist Ihnen wahrscheinlich bekannt geworden, daß ich Ihre Melusine acquirirt habe, und es ist mir ein Bedürfniß, Ihnen darüber einige Worte zu sagen. Der Neid der Berliner, leider eine Haupteigenschaft unserer Nation, besonders des nordischen Theils derselben, hat alles Mögliche aufgeboten, dies Bild herabzusetzen und die Leute, die, statt eigener Ansicht ihr Urtheil nur aus Journalen und Zeitungen zu entnehmen gewöhnt sind, haben treulich nachgeplappert, was diese ihnen vorschrieben. Mit Recht konnte die Kritik dem Bilde nur eine Verzeichnung des rechten Armes vorwerfen, ein Mangel, der auch erhabenen Bildern des Correggio vorzuwerfen ist. Was mir Ihr Bild werth machte, ist 1) daß es wundervoll gemalt ist, 2) daß mich dessen Komposition vollständig befriedigt, 3) gerade daß es (was man unvernünftiger Weise getadelt hat) beim ersten Anblick, bei aller Schönheit der Fee, eher einen unheimlichen als gewinnenden Eindruck macht, aber je mehr man sich darin vertieft, für den der überhaupt künstlerisch empfänglich ist, immer mehr und mehr die hinreißende Anziehung der Syrene übt. Hierin erkenne ich am meisten die dichterische Schöpfungskraft des wahren Künstlers. […]“ Melusine, eine Wasserfee, die einen Ritter heiratete, war im 19. Jahrhundert als mythische Sagengestalt des Mittelalters ein sehr beliebtes Thema, das Ludwig Tieck aufgriff („Sehr wunderbare Historie von der Melusina, 1800) und in den Undine-Geschichten Goethes und Friedrich de la Motte Fouqués wiederkehrte. Auch eine Oper gab es und Felix Mendelssohn Bartholdy nannte eine Ouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ (Opus 32). Siehe auch https://www.rdklabor.de/wiki/Melusine
Gemälde | |
H x B 200 x 125 cm | |
Öl auf Leinwand | |
EFPiB-1196 | |
2025-04-14 01:53:11 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das Alterswerk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Auf Initiative der Fürstin Lucie ließ sich das Paar nach dem Verkauf seiner Standesherrschaft Muskau 1845 auf dem Familiengut Branitz nieder. Der vom Fürsten dort ab 1846 angelegte Park gilt als letzter großer Landschaftspark des 19. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung. Das Schloss bildet den gestalterischen Mittelpunkt. Es wurde in den Jahren 1770 bis 1772 in spätbarocken Formen errichtet, später von Fürst Pückler umgebaut und beherbergt nun das Fürst-Pückler-Museum samt Dauerausstellung und authentisch eingerichteten fürstlichen Wohn- und Gesellschaftsräumen, darunter die Pückler-Callenberg-Bibliothek mit ihrem historischem Buchbestand. In den Fürstenzimmern im Obergeschoss des Schlosses ist die städtische Sammlung des international bedeutenden Cottbuser Malers Carl Blechen (1798-1840) ausgestellt.