Wohnzimmer mit von Reinhold Mohr entworfenen Möbeln
Beschreibung
Laut eigener Aussage entwarf Reinhold Mohr nach dem I. Weltkrieg Einheitsmöbel, nach denen „15 Zimmereinrichtungen (…) ausgeführt und von der Stadt verkauft“ wurden. Dies sei „zur Linderung der 1918 bestehenden Not“ geschehen. In der Tat finden sich die hier gezeigten Möbel auf einem seiner Entwürfe wieder (vgl. AT-2015-60); dies waren aber nicht seine ersten. Als Mohr mit seiner Verlobten im Sommer 1911 nach Potsdam kam, um hier eine Stelle im Stadtbauamt anzutreten, bezog er am Wildpark eine Dreizimmerwohnung. „Für diese Wohnung“, erinnerte er sich später, „entwarf ich unsere Möbel, die dann nach meiner Ausschreibung hierfür – der Auftrag fiel auf die Fa. Herzog in Berlin, die das billigste Angebot machte – in ausgezeichneter Qualität auch geliefert wurden“. Das nötige Rüstzeug dafür erwarb Mohr vor allem während seines Studiums an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart, wo seit 1903 auch der bekannte Jugendstilmaler, Architekt und Möbeldesigner Bernhard Pankok (1872-1943) lehrte. [Thomas Sander]
Fotografie | |
Gelatinesilberpapier | |
AT-2015-60a | |
2025-02-05 21:23:50 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.