Walzenkrug mit Pferdemotiv
Beschreibung
Walzenkrug mit spitz zulaufendem, überproportional ausladendem Bandhenkel und Zinndeckel; polychrome Scharffeuerfarbenmalerei auf weißer Glasur. Der Bandhenkel ist ausgebrochen und restauriert, ein Fehlstück unterhalb des Henkelansatzes und größere Chips an der unteren Gefäßwandung; der Knauf ist abgebrochen und verschollen. Auf dem Deckel die Beschriftung „P J M 1844“, im Deckel drei Marken des Meisters HB. Bislang wurde der Krug versuchsweise als Berliner oder brandenburgisches Erzeugnis geführt. Im Kunsthandel wurde vor wenigen Jahren ein nahezu identisches Stück aus der Manufaktur Hannoversch-Münden angeboten (https://www.richter-kafitz.de/fayence.html (Zugriff: 24.06.2021). Das umlaufende gelbe Band ist neben dem springenden oder steigenden Pferd ein typisches Merkmal dieser Manufaktur (vgl. Schandelmaier, Niedersächsische Fayence, 1993, Kat. 85). Abgewandelt wurde das Motiv auch in süddeutschen Manufakturen produziert, bspw. in Bayreuth (Miller, Bayreuther Fayencen, 1997, Kat. 258, Periode Pfeiffer und Erben, 1761-1788). Der Krug stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe untenstehenden Permalink zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]
Walzenkrug | |
H. bis Knauf 18,6 cm; H. bis Mündungsrand 16,5 cm; Dm. Boden 10,8 cm; Dm. Öffnung 8,5 cm | |
Ton, Zinn / glasiert, Inglasurmalerei | |
78-57-FA | |
2023-10-05 23:55:00 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.