Schild vom Gebäude des Landambulatoriums Lieberose

Kati Krüger CC BY-NC-SA

Beschreibung

1984 entstand die Idee, das Landambulatorium und die angegliederte Kinderkrippe als Anerkennung für die geleistete Arbeit und zu Ehren des sowjetischen Lagerarztes Dr. Viktor Brashnikov umzubenennen. Am 24. April 1985 wurde das Schild in Gedenken an den 40. Jahrestag der Befreiung des KZ-Nebenlagers montiert. Die Namensgebung erfolgte nach dem sowjetischen Oberst und Arzt Viktor Brashnikov, der seit 1944 selbst Häftling in Lieberose war und als leitender Arzt der Krankenstation mit großer Umsicht und Güte wirkte. Das Landambulatorium war, ebenso wie die Poliklinik oder die Gemeindeschwester, eine wichtige Einrichtung zur medizinischen Breitenversorgung der Bevölkerung in der DDR. Im Zuge der Schließung der Einrichtung nach 1990 wurde das Schild abmontiert und dem Museum übergeben. Heute beherbergt das Gebäude unter anderem das Deutsche Rote Kreuz in Lieberose.

Objektart Schild
Maße LxBxH 51,5x33x3 cm
Material Glas, Farbe, Metall
Inventarnummer 06
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:48
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Museum KZ Nebenlager Lieberose CC BY-NC-SA

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Museum KZ Nebenlager Lieberose

1943 errichtete die SS das Konzentrationslager Lieberose am Bahnhof Lieberose im Dorf Jamlitz. Als Nebenlager war es dem KZ Sachsenhausen nördlich von Berlin zugeordnet. Arbeitsfähige Häftlinge wurden unter dem Motto "Vernichtung durch Arbeit" für die Errichtung des Truppenübungsplatzes "Kurmark" eingesetzt. Während der stärksten Belegung waren 4.300 Personen inhaftiert. Die meisten Häftlinge in Lieberose waren polnische und ungarische Juden. Zwischen 1944 und Februar 1945 waren insgesamt rund 10.000 Personen dort zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Sterblichkeit war sehr hoch. Schätzungen zufolge haben weniger als 500 Menschen das KZ Lieberose überlebt. Im Februar 1945 wurde das Lager von der SS aufgelöst. Rund 1.700 Häftlinge mussten den Todesmarsch nach Oranienburg, zum KZ Sachsenhausen, antreten. 1.342 "marschunfähige" Häftlinge wurden im Lager erschossen und in Massengräbern verscharrt. Bei der Exhumierung eines Massengrabes in einer Grube bei Staakow 1971 wurden die Skelette von 577 Erschossenen freigelegt. Eine Urne mit ihrer Asche ist neben dem Friedhof in Lieberose beigesetzt. Daneben befindet sich eine Gedenkstätte. Im Museum der Gedenkstätte werden Dokumente, Fotos, Berichte und Objekte zur Geschichte des KZ-Nebenlagers Lieberose gezeigt. Neben der ständigen Ausstellung gibt es regelmäßig wechselnde Ausstellungen zum Schicksal einzelner Häftlingsgruppen.

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