Die Hochzeit zu Kana
Beschreibung
Vermählungsalbum für Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) von Preußen und Prinzessin Elisabeth von Bayern Blatt 41 Der Bildnis- und Historienmaler Wilhelm Hensel war von 1823 bis 1828 als Stipendiat des preußischen Königs in Rom. Im Anschluss an seine Rückkehr nach Berlin wurde er zum Hofmaler ernannt. Bereits 1821 war er anlässlich des Hoffestes „Lalla Rookh“ mit der Ausführung von Gemälden für den preußischen Hof beauftragt. 1829 heiratete Hensel die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy. Fanny war gleichzeitig die Nichte von Jacob Salomon Bartholdy, dem Initiator des Vermählungsalbums. Für dieses Werk fertigte Hensel das Hauptblatt an, eine Hochzeit zu Kana mit vielen Porträts, die sich mithilfe eines dazugehörigen Personenschlüssels identifizieren lassen. Die Hochzeitsgesellschaft ist unter dem Dach einer Laube vereint. Links am Tisch sitzen Christus, der die Wasserkrüge segnet, und seine Mutter. Hinter ihnen stehen die Jünger. Das Brautpaar trägt die Züge des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der Prinzessin Elisabeth. Die Hochzeitsgäste am Tisch sind als Verwandte des königlichen Brautpaares zu identifizieren. Von rechts neigt sich Jacob Salomon Bartholdy dem Brautpaar zu. Er führt einen Zug von Gratulanten an. Es sind diejenigen, die er für die Mitarbeit am Vermählungsalbum gewinnen konnte. Obwohl die Dargestellten auf einer einheitlichen räumlichen Ebene agieren, ist eine genaue Trennung nach gesellschaftlichem Rang zu beobachten. Christus, Maria und die im Bild erscheinenden acht Jünger sind durch Nimben als einer überirdischen Welt zugehörig charakterisiert. Die Laube schafft für sie und die vornehme Hochzeitsgesellschaft, deren Mitglieder Kränze im Haar tragen, einen exklusiven Bezirk innerhalb des eng begrenzten Bildraumes. Von den Gratulanten hat nur - seiner gesellschaftlichen Mittlerrolle entsprechend - Bartholdy Zutritt. Christliche und heraldische Symbole betonen den allegorischen Charakter der Komposition. Links erscheinen das Kreuz und die Taube des Heiligen Geistes. Über dem Brautpaar wird ein Brunnen sichtbar, dessen Schale von (bayerischen) Löwen getragen wird. Ein (preußischer) Adler stärkt sich an einem seiner Wasserstrahlen. Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K. 42 Alb. 22 Nr. 41 Bezeichnet: Die Hochzeit zu Canaan. - / (mit vielen Portraits) / nachträglich von fremder Hand: HENSEL; u. r. in der Darstellung auf einer Tafel: 16. Nov.
Aquarell | |
Karton: Höhe: 33.20 cm Breite: 45.30 cm | |
Transparentpapier, Bleistift | |
GK II (5) 1248 | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.