Hildebrandt, Paul: Kreuzgang im Paulikloster in der Neustadt Brandenburgs (Havel), um 1910

Hildebrandt, Paul: Kreuzgang im Paulikloster in der Neustadt Brandenburgs (Havel), um 1910_Vorderseite Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark

Beschreibung

Dargestellt ist ein Blick in den südlichen Kreuzgang des Pauliklosters in der Brandenburger Neustadt. Während der Blick auf das Kloster von Norden auch von Paul Hildebrandt (1877 - 1945) immer wieder gemalt wurde, ist die Ansicht des Kreuzganges im Inneren seltener. Interessant sind einige Epitaphien (vorn für Joh. Gebhardt, gestorben 1720) und die spätmittelalterliche Plastik eines Triumpfkreuzes aus dem 15. Jahrhundert (vgl. Kunstdenkmäler 1912, S. 119f.) im Kreuzgang. Nur das Triumpfkreuz mit dem Gekreuzigten (ohne die hier noch sichtbaren seitlichen Evangelistensymbole) hat die Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg überdauert. Sorgfältig ist der Farbklang aus rotem Backstein, teilweise im Sonnenlicht, teilweise violett verschattet, gestaltet. Der Brandenburger Stadtbauamtmann, Lehrer und Maler Paul Hildebrandt darf nicht, wie in der Literatur häufiger bis 2015 geschehen, verwechselt werden mit dem gleichnamigen Maler (1876-1849), der in Westpreußen geboren wurde. Vielmehr war er in Brandenburg an der Havel geboren als Sohn des Tischler- und Holzbildhauermeisters Hubert Hildebrandt, der übrigens auch einige Jahre unter den Lehrern der Wredowschen Zeichenschule genannt ist, so dass wohl auch der Sohn hier seine Ausbildung erhalten haben dürfte. Die Malerei ist rechts unten in für Paul Hildebrandt typischer Weise signiert "P. Hildebrandt" und undatiert. (ib) Das Gemälde gelangte 2003 durch Ankauf aus Potsdamer Privatbesitz in die Sammlung, die Erwerbung war mit finanzieller Unterstützung der Alfred-Flakowski-Stiftung möglich. Literatur: Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, S. 160 (fälschlicherweise mit einem anderen Maler verwechselt): - Wall, Horst: U. a. - Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier 196 - 197). - Vgl. Grasow, Friedrich: Brandenburg, die tausendjährige Stadt. Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte, Brandenburg 1927, Abb. S. 118 (entgegengesetzte Blickrichtung). - Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, Bd. 2, Teil 3 Stadt und Dom Brandenburg, Berlin 1912, Abb. 66 (S. 111) (gleicher Blick).

Objektart Gemälde
Maße Bildgröße: Höhe 143,8 cm, Breite 101,5 cm ; Rahmengröße: 153,0 cm, Breite 111,0 cm, Tiefe 4,0 cm
Material Öl auf Spanplatte, gerahmt
Inventarnummer V00342KaGe
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:48
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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