Brandenburg sammelt

Historische Ansichten von Eberswalde und Umgebung

In den Jahren 1863 bis 1912 entstehen für den Vorschuss-Verein zu Neustadt-Eberswalde, die spätere Credit-Bank Eberswalde, 65 auf Holz gemalte Ölbilder. Sie schmücken bis zum Umzug in ein neues Gebäude 1912 die Briefablagekästen der Bank. Einige dieser Bilder fertigte und signierte der in Eberswalde tätige Dekorationsmaler Paul Stutterheim. Er leitet zwischen 1885 und 1892 die Maler-Innung in Eberswalde. Nach der Wiederentdeckung der Bilder auf dem Dachboden gelangen die kulturhistorisch wertvollen Holzbildtafeln 1931 als Schenkung in den Besitz des Museums. Diese einzigartige Bilddokumentation überliefert neben bekannten Ansichten auch weniger Bekanntes von Eberswalde und Umgebung.

Die Sammlung umfasst alle auf das Gebäude Poststraße 16 in Beelitz bezogenen, sowie die der Geschichte des Post- und Kommunikationswesen zugehörigen Exponate.

Die Historische Mühle von Sanssouci übernahm ein Konvolut aus Souvenirs und Sammlungsobjekten mit Mühlendarstellungen aus einem Berliner Nachlass, mit dem ursprünglich nahezu alle Wohnräume dekoriert waren. Die Darstellungen von Mühlen erscheinen hier als sammlungswürdige Objekte in verschiedenen Materialien und Formen. Einerseits sind die Objekte als Souvenirs von den eigenen Reisen zu identifizieren. Andere werden Geschenke für die Sammlerin gewesen sein. Das Zusammengetragene zeugt von einem Interesse, das über das reine „Anhäufen“ hinaus geht. Eigene Fotos, Zeitungsausschnitte und Bücher komplettierten ursprünglich die Sammlung. Diese Passion ging nicht über den eigenen privaten Bereich hinaus, um mit anderen über Mühlen in den Austausch zu treten.

Schwerpunkte der Sammlung sind Dokumente von und zu Kurt Tucholsky. Das Museum besitzt sämtliche seiner Werke in Erstausgaben, Widmungsexemplare, Briefe und Autographen, Bücher und Zeugnisse von Zeitgenossen sowie biografische und wissenschaftliche Literatur zu Kurt Tucholsky. Dazu gehören Bücher und Dokumente der literarischen Publizistik der Weimarer Republik, vor allem die Weltbühne. In der Sammlung enthalten sind eine umfangreiche Fotosammlung und eine Rekonstruktion seiner Bibliothek.

Die Sammlung an Plakaten im Filmmuseum Potsdam umfasst ca. 15.000 Exemplare – sie liegen in allen gängigen Formaten vor - von A4 bis A0 sowie auch in Sondergrößen. Den umfangreichsten Bestand dieser Sammlung bilden Plakate zwischen 1945 und 1990 aus der SBZ, später DDR, vor allem vom Progress-Film-Verleih. Hier sind ca. 9.500 verschiedene Plakate zu finden. Damit war und ist sie – neben dem Bestand des Bundesarchiv-Filmarchiv – die bedeutendste Sammlung im Bereich Filmplakat – SBZ / DDR.

Über 10 Jahre reiste Günter Scheike durch die DDR und fotografierte in den Ortschaften, neben den die Orte prägenden Kirchen, Burgen und Schlösser, vor allem Straßen und Plätze. Er bevorzugte die kleinen Orte und Dörfer, die kaum Gegenstand der Fotokunst waren. Dank der Nachfrage beschäftigte „Fotofreund“ zeitweilig bis zu sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Scheikes Fotos waren oft auch die einzige Möglichkeit zum Andenken an die einzelnen Orte. Viele Bilder gingen auch in die BRD als Erinnerung an jene Orte, in denen ehemalige DDR-Bürger lebten, in denen Hochzeiten, ob grüne, silberne, goldene, gefeiert wurden, in denen jemand aus der Verwandtschaft konfirmiert wurde oder die Kommunion empfangen hatte.

Ursula Anna Raschke war von 1963 bis 1984 als Fotografenmeisterin in Müllrose tätig. Neben der Porträt- und Hochzeitsfotografie sowie Auftragsarbeiten für örtliche Geschäftstreibende, widmete sie sich in ihrer freien Arbeit der Naturfotografie sowie Porträts von Nachbarn und Freunden. Kurz vor ihrem Tod veröffentlichte sie den Bildband „Impressionen aus dem Schlaubetal“ mit Gedichten ihres früh verstorbenen Vaters Ernst Raschke. Der Nachlass der 1996 verstorbenen Fotografin ist Teil der fotografischen Sammlung des Museums.

Das Sammlungsgebiet Spreewald umfasst die Regionalgeschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Hierzu gehören u.a. Einrichtungsgegenstände eines Kolonialwarenladens, einer Schuhmacherwerkstatt und eines Kürschner Geschäfts.Ein besonderes Highlight ist die textile Sammlung des Museums, die typische Trachten der Spreewaldregion aber auch städtische und bäuerliche Alltagskleidung umfasst. Der Sammlungsschwerpunkt wird daneben durch eine Kunstsammlung mit Grafiken und Gemälden ergänzt. Den zweiten Schwerpunkt der Sammlung bildet das ländliche Leben im Spreewald. Neben den historischen Holzhäusern im Freilandmuseum gibt es Objekte, die die spreewaldtypische Lebensweise dokumentieren und Exponate zu typischen Gewerken wie dem Kahnbauer oder eine Meerrettich - Reiberei.

Karl Hagemeister (1848-1933) war ein Meister großformatiger Natur- und Landschaftsbilder. Er gehörte zu den besten deutschen Landschaftsmalern und trug wesentlich zur Eigenständigkeit der Landschaftsmalerei in Deutschland bei. Beachtung und Anerkennung wurden ihm aber erst im hohen Lebensalter zuteil. Karl Hagemeister stammte aus Werder/Havel, wo er die meiste Zeit seines Lebens auch wohnte und arbeitete. Seine Großnichte Margarethe Schweitzer heiratete in den 1930er Jahren einen Brandenburger Fotografen und zog deshalb nach Brandenburg/Havel. Sie erbte den Nachlass ihres Onkels und hielt bis zu ihrem Tod nicht nur Gemälde, sondern auch Fotos, Tagebücher, Zeichnungen und vieles mehr. Ein Teil der ererbten Gemälde wurde gemeinsam mit den Gemälden des Stadtmuseums vor den Bombardierungen gegen Ende des 2. Weltkrieges ausgelagert. Nicht alle Gemälde kamen zu ihr oder dem Stadtmuseum zurück.

Margarethe Schweitzer verstarb 1983 in Brandenburg an der Havel. Aus ihrem Nachlass konnte das Stadtmuseum zahlreiche Gemälde und eine umfangreiche Serie Zeichnungen von Karl Hagemeister erwerben. Zusammen mit den vier schon vor 1945 von der Stadt angekauften und den drei in den 1960/70er Jahren erworbenen Werken gehören zu dieser Sammlung insgesamt 30 Ölbilder und Pastelle. Hinzu kommen einzelne Bleistift- bzw. Federzeichnungen, die durch Schenkungen in den Besitz des Museums gelangten.

Die Sammlung vereint Beispiele des Produktdesigns aus der DDR. Sie sind aus verschiedenen Bestandsgruppen des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR ausgewählt, darunter Beleuchtungskörper, Elektrogeräte, Fototechnik, Hausrat, Möbel. Ein Schwerpunkt der Auswahl liegt auf der industriellen Formgebung der späten 1950er und der 1960er Jahre. Unter Nutzung neuer Werkstoffe wie Edelstahl, Plaste oder Aluminium zielte sie auf eine in Herstellung und Gebrauch betont rationale Produktkultur. Intendiert waren langlebige, preiswerte und nach Möglichkeit multifunktional einsetzbare Konsumartikel für den Breitenbedarf. Unter Rückbezug auf Gestaltungstraditionen der klassischen Moderne wurde dabei eine sachliche, "zeitlose" Formensprache angestrebt.
Aber auch Beispiele eines modisch-dekorativen Gestaltungswillens sind in der Sammlung vertreten. Sie sind ebenso Ausdruck internationaler zeitgenössischer Tendenzen wie des Wunsches ihrer Besitzer auf eine individuelle Färbung ihrer Lebenssphäre.