Kronleuchter von Johann Christoph Brockes
Beschreibung
Korbform; Cul-de-lampe aus 6 Armen, 3 einzelnen Hauptarmen und 3 dreifach verzweigten Zwischenarmen; die Hauptarme tragen auf der unteren und oberen Konsole je eine Vase-d’enfilade (10-11 meist sechseckige Vollglasteile, teileweise Kopien nach originalen Vorbildern); auf den 9 gleichen Zwischenarme je 1 Kerzentülle; Behang flache Pendeloquen; auf dem in der Mitte unterbrochenen Schaft Enfilade sechseckiger Vollglasteile und kugel- und balusterförmiger Hohlglasteile, die eine große Vase ergeben; ihr unterer Teil ist unterbrochen durch 1 metallenen Stern, daran hängend die 3 Hängelampen, dazwischen 3 Ärmchen mit Behang; an der Innenseite der 3 Hauptarme je 1 kleine Vollglaskugel; die Bekrönung bildet der obere Stern, an dessen 3 Ärmchen je eine Pendeloque hängt; die Verdrahtung der Pendeloquen ist teilweise durch Rosetten, Sterne oder Jasminblüten verdeckt; der Bas-de-lustre große sehr dickwandige kannelierte Vollglasbirne nach Bergkristallvorbild. Eine der im Inventar des Neuen Palais von 1784 genannten ”gläsernen Kronen” mit 6 Kerzentüllen nach Vorbild der französischen Bergkristallkronleuchter (siehe z.B. VIII 83 und VIII 542), die wohl vom Potsdamer Glasschleifer Johann Christoph Brockes oder von Johann Hartmann Trümper, Berlin, gefertigt wurden. Keiner davon ist mit Sicherheit einem bestimmten Raum mehr zuzuweisen. Der Originalbehang ist solarisiert (manganfarben), die Hohlglasteile sind spätere Zutaten. Die Hängelampen waren nach der Elektrifizierung des Schlosses am Anfang des 20. Jahrhunderts die Notbeleuchtung für die Nachtwächter. - Wohl seit 1828 in diesem Raum als Ersatz für die achtarmige Bronzekrone (wohl von Andre-Charles Boulle, Paris). - Seit etwa 1970 bis 1996 Potsdam, Neues Palais, Unteres Vestibül, Raum 175. – Seit 1997 Potsdam, Neues Palais, Unteres Fürstenquartier, Schreibkabinett, Raum 160. Käthe Klappenbach
Kronleuchter | |
Hauptmaß: Höhe: 160.00 cm Durchmesser: 100.00 cm | |
Gestell: Messing, feuerversilbert, galvanisch versilbert - Behang: Glas, geschliffen, in die Form gestrichen, poliert | |
VIII 426 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.