Dinse Orgel der Kirche Neulietzegöricke
Beschreibung
1843 erhielt die Kirche eine Orgel der Berliner Orgelbaufirma Lang & Dinse. Die Orgel wurde von der Berliner Orgelwerkstatt Dinse als Instrument speziell für die Dorfkirche Neulietzegöricke erbaut. August Ferdinand Dinse war Geselle bei August Buchholz in Berlin und machte sich 1839 zusammen mit Wilhelm Lang, seinem Schwiegervater, in Berlin selbständig. Die Firma Dinse zählte zu den bedeutendsten Berliner Orgelbaubetrieben und existierte bis 1932. Im Ersten Weltkrieg wurden die vorderen Zinnpfeifen im Prospekt als Metallabgabe für die Waffenproduktion eingeschmolzen. An ihrer Stelle wurden 1920 vom Eberswalder Orgelbauer Karl Gerbig einfache Zinkpfeifen eingebaut. Einige dieser Zinkpfeifen und wenige Holzpfeifen, in den Tonlagen f, g und h, die bei der Orgelsanierung 2016/17 nicht mehr verwendungsfähig waren und deshalb ausgetauscht wurden,sind noch vorhanden. Um 1950 erfolgte vermutlich ebenfalls von Karl Gerbig eine Instandsetzung und Umdisponierung der Orgel. Ab 1955 war auch der legendäre Orgelbauer Reinhold Klenke aus Cottbus auf Bitten des Pfarrers Ebeling, der das Orgelspiel beherrschte, hieram Werk. Er nahm für Kost und Logis nötigste Reparaturen vor, um die Orgel wieder spielbar zu machen und schloss 1957 ein elektrisches Gebläse an. Die Orgel befindet sich trotz ihres Alters in noch benutzbarem Zustand. Die originale, solide Qualität ist immer noch erkennbar. Allerdings funktionieren 3 Register nicht mehr, einige Pfeifen fehlen, andere wurden in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts nur provisorisch ersetzt. 2016/17 erfolgte eine rekonstruktive Restaurierung der Urdisposition und der Einbau eines neuen Zinnprospektes durch den Orgelbauer Christian Scheffler aus Sieversdorf. Die fachgerechte Sanierung der Orgel wurde überwiegend aus Spendenfinanziert.
Orgel | |
o. inv | |
2025-05-06 13:24:23 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Oderbruch Museum Altranft – Werkstatt für ländliche Kultur ist eine Kulturinstitution für die Regionalentwicklung des Oderbruchs, in der regionalhistorische und gegenwartsbezogene Perspektiven miteinander verknüpft werden. Es investiert in künstlerische und kulturelle Formen der regionalen Selbstbeschreibung (Objekt, Fotografie, Text, Bild, Kunst, Theater) und nutzt dabei die Arbeitsweisen der Landschaftskommunikation.