Quecksilber-Laufgewichtsbarograph
Beschreibung
Das Exponat im Wettermuseum ist eine Versuchsversion dieser Instrumentenbaureihe. Basierend auf Verbesserungsvorschlägen von Prof. Adolf Sprung (1848 - 1909) hatte die Firma Fuess aus Berlin-Steglitz ihren ursprünglichen Waagebarographen geändert. Auf der Berliner Gewerbeausstellung im Jahr 1879 wurde der Quecksilber-Laufgewichtsbarograph erstmalig in dieser Form ausgestellt. In den folgenden Jahren bis etwa 1905 wurden daran zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, mit denen weitgehend der Zweck verfolgt wurde, den Verschleiß an Elektrokontakten zu minimieren. Um die Mitte der 1880er Jahre wurden solche konstruktiven Verbesserungen auch im Meteorologischen Observatorium Potsdam vorgenommen, wo Adolf Sprung seit 1892 als Vorsteher des Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums und dessen Meteorologischer Abteilung tätig war. Luftdruckänderungen ließen das Quecksilber im Barometerrohr steigen oder fallen. Die Gewichtsänderungen wurden durch ein elektrisch gesteuertes Laufgewicht auf dem Waagebalken, an welchem das Barometerrohr hing, stets unmittelbar ausgeglichen. Die Bewegungen des Laufgewichts wurden auf einer langsam herabsinkenden Tafel registriert, so dass die Schwankungen des Luftdrucks innerhalb von 24 Stunden dokumentiert worden sind.
| Registrierendes Messinstrument | |
| 135 cm hoch x 80 cm breit x 40cm tief | |
| Gusseisenständer/ Messingbauteile/ Glasrohr mit Quecksilber/ Uhrwerk/ verdrahtete Elektromagnete und Schaltkontakte/ Holzschrank | |
| EX 003 654 | |
| 2025-07-20 20:53:27 | |
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Einordnung
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Dieses Objekt im Museum
Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen

