Regulierdrachen 32 Quadratmeter

Aeronautisches Observatorium Lindenberg CC BY-NC-SA

Beschreibung

Der Drachenbaumeister des Lindenberger Observatoriums, Rudolf Grund, hatte sich viel mit den Flugeigenschaften der in Lindenberg eingesetzten Wetterdrachen beschäftigt und in den Jahren 1929 und 1930 eine neue Drachenkonstruktion entwickelt. Seine Absicht für die Verbesserung zielte auf die Verminderung der Abrissgefahr. Bei dem hier gezeigten Regulierdrachen von Rudolf Grund wurden die horizontalen Tragflächen der Vorderzelle an ihren äußeren Enden zusammengeführt, um das Entstehen von störenden Luftwirbeln zu verringern. Als senkrechte Steuerflächen dienten die Seitenwände der Hinterzelle und eine Mittelwand in der Vorderzelle. Die Verminderung der Abrisshäufigkeit erreichte Rudolf Grund durch einen Federzug zwischen dem Fesseldraht und der unteren Vorderkante der Hinterzelle. Wurde der Winddruck so groß, dass er die Zugkraft dieser Feder überwand, so klappte die Hinterzelle nach oben weg und verminderte so die Angriffsfläche für den Wind. Auf dem Foto wird der Regulierdrachen in der Luft über dem Lindenberger Windenhaus gezeigt. Spätere Verbesserungen sahen an der unteren Hinterkante der Vorderzelle noch ein zusätzliches Dreieckstuch vor, dessen Anstellwinkel sich selbständig durch Gummizügel verändern konnte. "Bei schwachem Wind oder in einer flauen Schicht stellt der Zügel die Fläche steiler gegen den Wind, der Drachen zieht so mehr und nimmt entsprechend mehr Draht mit. Beim Einholen klappt die Fläche zurück, unter Umständen so weit , dass sie ganz wirkungslos wird" (Diem/Schmidt, 2010, S. 160). Das Foto entstammt einer Serie von historischen Fotos des Lindenberger Observatoriums und gehört heute zur Sammlung des Wettermuseums.

ObjektartFotoglasplatte
Maße9 cm x 12 cm
MaterialGlasplattenfoto
InventarnummerEX 001 110FPA2-7
Stand der Infomationen2025-08-14 13:34:34
Zum Objekt im Museum Digital
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Wettermuseum Lindenberg CC0

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Wettermuseum

Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen

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