Apothekenstandgefäß
Beschreibung
Vierkantflasche aus farblosem Glas, auf dem Boden Abrissnarbe und Inv.-Nr. des Heimatmuseums (ehem. Name des Potsdam Museums) aus den 1950er Jahren und die kaum noch lesbare aktuelle Inv.-Nr. Auf der Schauseite der Wandung ein von roten Rosenblüten, grünen Ranken und einer roten Schleife auf weißem Grund mit schwarzer Binnenzeichnung umrahmtes weißes Schriftfeld in Form eines Spitzherzes für „Tinct. Myrrh.“ (Myrrhe, verschiedene Lösung mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten bekannt), Verschluss nicht erhalten, ein durchlaufender Sprung in der Wandung. Zwillingsstück zu Inv.-Nr. 80-73-GL, wohl Teil eines ursprünglich größeren Satzes bemalter Apothekenstandgefäße, deren Verzierung unabhängig von der später erfolgten Beschriftung geliefert wurde, die erst in der Apotheke aufgebracht wurde. Die Dekoration entspricht überregionalen Vergleichsstücken aus der Zeit um 1800 (vgl. Hein/Müller-Jahncke, Kostbarkeiten aus dem Deutschen Apotheken-Museum Heidelberg, 1993, S. 122f., 1446f. mit Beispielen aus Thüringen und Böhmen; Huwer, Das Deutsche Apotheken-Museum, S. 167f.; siehe auch zeitgleich entstandenen Dekor auf Standgefäßen aus Fayence, bspw. in Mez-Mangold, Apotheken-Keramik-Sammlung , 1990, S. 198–203; Wasilewski, Heilkunst im Spiegel von Apothekenstandgefäßen, 1991, S. 84f.; siehe auch die Referenzabb. eines hölzernen Apothekengefäßes aus der Sammlung des Potsdam Museums). Sowohl diese als auch die mit „Tinct. Gallar.“ bezeichnete Flasche (Inv.-Nr. 80-73-GL) erwarb das Museum 1949 zusammen mit vier Vierkantflaschen aus einer Löwen-Apotheke und weiteren in dieser Datenbank genannten historischen Apothekengefäßen. [Uta Kaiser]
| Flasche | |
| H. 17 cm, B. 7 cm, T. 7 cm | |
| Glas (farblos) / formgeblasen, emailbemalt | |
| 80-72-GL | |
| 2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.




