Apothekenstandgefäß aus der Neuendorfer Apotheke

Potsdam Museum CC BY-NC-SA

Beschreibung

Kleine Flasche aus braunem Glas, der Boden zur Sicherung der Standfestigkeit eingedrückt, auf der Wandung die emailgemalte Signatur „Sol. Ephedrin. Hydrochl. 1=10“ (Meerträubel), die Öffnung mit einem maschinell in eine zweiteilige Form gepressten, anschließend passgenau beschliffenem Glasstopfen verschlossen. Das Etikett mit roter Schrift auf weißem Grund deutet auf eine „stark wirkende“ Substanz hin (vgl. u. a. Conradi, Apothekengläser im Wandel der Zeit, 1973, S. 136; Wasilewski, Heilkunst im Spiegel von Apothekenstandgefäßen, 1991, S. 48; nach preuß. Ministerialerlass 1896, § 10; siehe zu Folgendem Wasilewski 1991, S. 26–30, Huwer, Das Deutsche Apotheken-Museum, 2015, S. 168, sowie die von Hein/Müller-Jahncke 1993 genannten Beispiele). Die Glasfarbe für Apothekenstandgefäße veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte, Abweichungen gab es stets, doch kann ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert ein langsam voranschreitender Wandel von grünem, nicht entfärbtem Waldglas hin zu farblosem Glas bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts festgestellt werden. Mit der Erfindung des Porzellans erhielt das der Farbigkeit dieses Materials nachempfundene Milchglas Einzug in die Offizinen, ohne je farbloses Glas vollständig abzulösen. Weitere hundert Jahre später traf buntes, Steinen nachempfundenes Hyalithglas den Geschmack, bis sich ab etwa der 1850er Jahre langsam aber sicher braun gefärbtes Glas durchsetzte. Dieses war preiswerter herzustellen und schützte die enthaltenen Substanzen dennoch vor Licht und wurde nach und nach mit vorgedruckten, nicht mehr handgemalten Signaturen und Beschriftungen wie auf dieser Flasche geliefert. Die Flasche ist Teil eines 2002 aus der Neuendorfer Apotheke erworbenen Konvoluts. [Uta Kaiser]

Objektart Flasche
Maße H. 11,7 cm (mit Stopfen), H. (ohne Stopfen) 10,9 cm, Dm. (Korpus unten) 5,5 cm, Dm. (Korpus oben) 5,6 cm
Material Glas (braun) / formgeblasen mit Pressluft, emailbemalt (Korpus), Pressglas (Stopfen), beschliffen
Inventarnummer AK-2018-59
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA

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Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.

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