Krippe aus Papier
Beschreibung
Es handelt sich um eine geprägte und farbig gedruckte Faltkrippe aus den 1930er Jahren. Diese waren eine günstigere Alternative zu teuren handgeschnitzten Holzkrippen. Dass die Krippe lange genutzt wurde und einen emotionalen Wert für den Vorbesitzer gehabt hat, zeigen die deutlichen Benutzungsspuren sowie die vielen Reparaturen mit Verpackungsschachteln z.B. von Phenylbutazon (VEB Chemiekombinat Bitterfeld), Faden und einer Holzplatte als Fuß, sowie Metallnadeln und Fäden. Eben solchen Dingen, die man im Haushalt zur Hand waren. Das Objekt besteht aus einem hölzernen Standfuß mit Metallknöpfen und aufklappbaren Papieraufbauten. Diese sind farbig bedruckt und reliefiert. Auf der Rückseite des Motivs sind weitere Verstärkungen aus Pappe und einer Pappschachtel angebracht. Dargestellt ist ein Backstein- und Holzgebäude, zum Teil überwuchert, zwischen Palmen und weiteren Pflanzen die auch hinter dem Gebäude aufragen. Auf dem Dach ist noch der Anfang eines lateinischen Schriftzuges in einem Banner erhalten: "Gloria in [excelsis deo]" Innerhalb des offenen Gebäudes befindet sich eine Gruppe Menschen. Im Zentrum befindet sich Maria mit dem Jesus-Kind in der Krippe, sie trägt ein rotes Gewand und einen weißen Schleier. Links kniet einer der drei Könige, in der Hand ein goldenes Gefäß. Dahinter steht Josef mit roter Kleidung, darüber ein blauer Umhang. Links sind ein bärtiger Mann mit Krone, sowie ein dunkelhäutiger Mann, ebenfalls mit Krone und mit einem weiteren goldenen Gefäß in der Hand. Ganz vorne, vor einem Zaun sitzen zwei Schafe. Es fehlen, wie sonst in Krippendarstellungen üblich, Ochse und Esel, sowie Hirten und Engel. Die Rückseiten der Figuren werden durch verschiedene Reste von Verpackungsschachteln gestützt, die Rückseite des gesamten durch eine Schachtel mit Aufdruck eines Antirheumatikums. Das Fenster wurde mit durchscheinendem Papier hinterlegt. An zwei Stellen ist noch die Produktionsnummer aufgedruckt in schwarz und einmal die Herkunft ( "31073 // 7994", links schwarz auf grün "PRINTED IN GERMANY") Das Objekt wurde 1989 aus einem Nachlass angekauft.
| Krippe | |
| Br 16 cm, H. 22 cm, Standfläche 70 x 180 mm | |
| Papier, Pappe, Metallnägel | |
| V01160HVK | |
| 2025-12-15 11:15:50 | |
| Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.










