Allegorie für die Capricen, das Überraschende in der Kunst
Beschreibung
Die „Allegorie der Phantasie“ wurde vom italienischen Bildhauer Felice Cocci 1758 aus Marmor geschaffen. Ein früherer Deutungsansatz interpretierte die Figur als Allegorie der Capricen des Künstlers. Die Jünglingsstatue zitiert die Haltung und Gestik des kapitolinischen Antinous. Im Unterschied zur antiken Inspirationsquelle wird der Jüngling jedoch nicht nackt dargestellt, sondern seine Scham ist von einem Tuch bedeckt. Auffällig ist sein Federhut sowie der ihm beigegebene Blasebalg und Sporn. Grundlage der Interpretation als „Phantasie“ liefert Cesare Ripas (1555-1622) ikonographisches Werk „Iconologia“. Hier werden die „Capricci“ in Bezug auf die Kunst als Ideen, die von den üblichen abweichen, verstanden. Symbol dafür sind die Federn des jungen und daher noch beweglichen Mannes. Sporn und Blasebalg stehen für Lob und Tadel phantasievoller Menschen.Neben dieser Skulptur schuf Cocci auch die „Allegorie der Nachahmung“, die als direktes Pendant am östlichen Galerieflügel platziert wurde, sowie die „Allegorie der Tugend“. Letztere geht auf einen Entwurf des Bildhauers Johann Gottlieb Heymüller zurück. Franziska Ratajczak
Statue | |
Hauptmaß: Höhe: 255.00 cm | |
Marmor | |
Skulpt.slg. 285 | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.