Flaschenhals mit Tornower Glasmarke von 1751
Beschreibung
Flaschenhals mit Marke aus grünem Glas, gestempelt "TORNO J L / 1751". Der Mündungsrand abgeflacht und mit einer breiten Glasauflage versehen. Die Stempelung kennzeichnet das Fragment als Produkt der königlichen Glashütte Tornow von 1751 (vgl. Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, Serie 14, S. 69). Die Buchstaben "JL" stehen für die Initialen des Glasmachers. Möglicherweise handelt es sich um einen 1749 in Tornow dokumentierten Jürgen Lippert. Um das Jahr 1751 schickte diese neumärkische Hütte rund 82.000 Bouteillen aus grünem Glas nach Berlin (ebenda, S. 68). Das Fragment wurde 1987 zusammen mit anderen Marken in der Inspektorengasse in unmittelbarer Nähe des Fürstenwalder Museums ausgegraben. [Verena Wasmuth]
Glas | |
Dm. innen 1,5 cm; Scherbe H. 14,8 cm, Dm. Mündung 2,7 cm | |
Grünes Glas / ofengeformt, gestempelt | |
Fürstenwalde Inspektorgasse 1987/2 | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Wurzeln des Museum Fürstenwalde liegen in den beiden 1913 gegründeten Fürstenwalder Heimatvereinen. Doch erst nach der Fusion beider Vereine im Jahr 1921 konnte ein Museum für die nun schon umfangreiche Sammlung in Planung genommen werden. Zum 10jährigen Jubiläum 1923 wurde dann auf dem Dachboden der Mädchenmittelschule ein Museum eröffnet. Doch die Bedingungen waren ungünstig und es begann ein Jahrzehnte währendes vagabundieren von Haus zu Haus. Vielleicht war dies ein Segen für den Museumsbestand, denn durch das ständige verdrängen der Sammlung durch NS- Behörden und Militär war am Ende des Krieges fast die gesamte Sammlung eingelagert und überlebte den Krieg. Die noch lebenden Vereinsmitglieder durchsuchten mit knurrendem Magen die Trümmer der Stadt nach Heimatgeschichtlichem und bauten bis 1953 ein neues Museum auf einem Schuldachboden auf. Erst 1980 konnte das Museum Fürstenwalde ein ganzes Wohnhaus im Zentrum der Stadt sein Eigen nennen. Doch es folgte noch ein Umzug. Seit 2003 ist das Museum Fürstenwalde alleiniger „Bewohner“ der ehemaligen Domschule. Mit seinem markantem Leuchtturm aus Fürstenwalder Produktion auf dem Hof, präsentiert es noch heute die Sammlung der einstigen Heimatkundler über eine Geschiebesammlung, einer Sammlung zur regionalen Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Stadtgeschichte von der Gründung bis zur Gegenwart. Seit 2014 ist auch der Ratskeller ein Teil der Ausstellung. Hier ist die einzigartige Geschichte des Fürstenwalder Brauwesens zu erleben.