Kleine Arzneiflasche
Beschreibung
Kleines zylindrisches Rundfläschchen aus grünem Glas, hochgestocher Boden mit Abrissnarbe, eingezogener Hals und ausgestellte Mündung, Mündungsrand verwärmt. Vergleichbare kleine Flaschen wurden im 17. und 18. Jahrhundert in nahezu allen deutschen Glasregionen hergestellt (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 248–251; Dexel, Gebrauchsglas, 1995, Kat. 251, S. 220). In Brandenburg stellten die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Arzneiflaschen in größerem Umfang her (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). Dieses Exemplar wurde 1987 in der Fürstenwalder Inspektorgasse in unmittelbarer Nähe zu Dom und Museum gefunden. Es dürfte sich um ein brandenburgisches Erzeugnis aus dem 18. Jahrhundert handeln. [Verena Wasmuth]
Glas | |
H. 6,3 cm; Dm. unten 1,8 cm; Dm. Mündung 1,2 cm | |
Grünes Glas / ofengeformt | |
Fürstenwalde Inspektorgasse 1987/5 | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Wurzeln des Museum Fürstenwalde liegen in den beiden 1913 gegründeten Fürstenwalder Heimatvereinen. Doch erst nach der Fusion beider Vereine im Jahr 1921 konnte ein Museum für die nun schon umfangreiche Sammlung in Planung genommen werden. Zum 10jährigen Jubiläum 1923 wurde dann auf dem Dachboden der Mädchenmittelschule ein Museum eröffnet. Doch die Bedingungen waren ungünstig und es begann ein Jahrzehnte währendes vagabundieren von Haus zu Haus. Vielleicht war dies ein Segen für den Museumsbestand, denn durch das ständige verdrängen der Sammlung durch NS- Behörden und Militär war am Ende des Krieges fast die gesamte Sammlung eingelagert und überlebte den Krieg. Die noch lebenden Vereinsmitglieder durchsuchten mit knurrendem Magen die Trümmer der Stadt nach Heimatgeschichtlichem und bauten bis 1953 ein neues Museum auf einem Schuldachboden auf. Erst 1980 konnte das Museum Fürstenwalde ein ganzes Wohnhaus im Zentrum der Stadt sein Eigen nennen. Doch es folgte noch ein Umzug. Seit 2003 ist das Museum Fürstenwalde alleiniger „Bewohner“ der ehemaligen Domschule. Mit seinem markantem Leuchtturm aus Fürstenwalder Produktion auf dem Hof, präsentiert es noch heute die Sammlung der einstigen Heimatkundler über eine Geschiebesammlung, einer Sammlung zur regionalen Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Stadtgeschichte von der Gründung bis zur Gegenwart. Seit 2014 ist auch der Ratskeller ein Teil der Ausstellung. Hier ist die einzigartige Geschichte des Fürstenwalder Brauwesens zu erleben.