Hagemeister, Karl: Am Feldrand, um 1891

Hagemeister, Karl: Am Feldrand, um 1888_Vorderseite Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark

Beschreibung

Dargestellt ist hier ein Blick auf einen Feldrand, vorn wohl ein Rübenacker mit bloßem Boden, rechts niedriges Gras, den größten Teil ein frühsommerliches Getreidefeld, im Hintergrund Baumgruppen. Der Himmel ist leicht bewölkt, offenbar ist es ein windiger Tag. Wegen eines im Motiv ähnlichen Gemäldes, das 1888 datiert ist (Warmt G 220), findet es sich im Werkverzeichnis um 1888 datiert. Der expressiv kreuzweise gesetzte Farbauftrag mit Pinsel mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten passt eher in eine etwas spätere Zeit um 1891, wie etwa Warmt G 253 (Sitzende Bäuerin am Feldrand). Der Landschaftsmaler Karl Hagemeister (1848-1933) ist bereits seit einem Jahrzehnt wieder in seiner Heimat ansässig, das nahegelege Ferch hatte sich seit dem ersten Besuch des Freundes Carl Schuch (1846-1903) dort zu einer Malerkolonie entwickelt. Schlichte märkische Motive, vor allem der Uferbereich der Havelseen, bilden den Hauptgegenstand von Hagemeisters künstlerischer Aufmerksamkeit. Dagegen stellen Acker-Bilder innerhalb seines Werkes nur eine gelegentlich auftretende Gruppe dar. Auch hier hatte sich aber in der modernen Malerei seit der bewunderten französischen Schule etwa Jean-François Millets (1814-1975) oder Gustave Courbets (1819-1877) ein Traditionsstrang herausgebildet - erinnert sei an den in Berlin damals gerade aufsteigenden Franz Liebermann (1847-1935). Das Gemälde ist unbezeichnet. Die Maloberfläche ist stark verschmutzt, die Malschicht angegriffen mit abgelösten Malschichten und Abrieb. Quetschfalten deuten darauf, dass die ehemals gewellte Leinwand unsachgemäß verpresst und dann nachgespannt und auch mit Papier verklebt wurde. Der Keilrahmen mit vertikaler Strebe weist früheren, jetzt inaktiven Anobienfall auf. (ib) Das Gemälde wurde 1983 aus dem Nachlass von Frau Margarethe Schweitzer, der Großnichte des Künstlers, für das Museum angekauft. Literatur: Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, G 221m. Abb. s. 331 (= Warmt G 221). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 14.

Objektart Gemälde
Maße Bildgröße: Höhe 63,7 cm, Breite 97,5 cm
Material Öl auf Leinwand auf Keilrahmen, ungerahmt
Inventarnummer V00267KaGe
Stand der Infomationen 2023-10-20 06:54:25
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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