Hagemeister, Karl: In der Dorfschule, 1869
Beschreibung
Das Gemälde zeigt einen Blick in einen fensterlosen Schulraum, in welchem vier Jungen und ein Mädchen sitzen und den Ausführungen einer älteren Schülerin folgen, die rechts ihnen zugewandt steht. Das Gemälde gehört in die Frühzeit des späteren Landschaftsmalers Karl Hagemeister (1848-1919), als dieser als Lehrer an der Dorfschule in Pankow arbeitete, sich jedoch mehr für bildende Kunst interessierte und erste künstlerische Versuche unternahm. Erst ab 1872 erfuhr er künstlerische Ausbildung. Seine Tätigkeit als Lehrer könnte ihn zu diesem Gemälde angeregt haben, ohne dass es sich um eine korrekte Wiedergabe des Schulzimmers seiner Pankower Schule handeln muss. Sie erinnern eher an Genrebilder Paul Meyerheims (1842-1915). Das Gemälde ist links unten signiert und datiert "C. Hagemeister / 1869". Die Malerei ist alt restauriert und weist Retuschen auf, ist gefirnisst und leicht nachgedunkelt, sonst in gutem Zustand. Der Rahmen ist aufwendig dekoriert. Der Keilrahmen hat auf der Rückseite den Herstellerstempel der "Spielhagen A.-G. / Berlin". (ib) Das Werk gelangte 1983 als Ankauf aus dem Nachlass von Frau Margarethe Schweitzer, der Großnichte Karl Hagemeisters, in das Museum. Literatur: Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, S. 220, G 8 m. Abbildung (= Warmt G 8). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 5. - Bröhan, Margrit: Karl Hagemeister, Berlin 1998, Abb. S. 11. - Meckel, Claudia: Karl Hagemeister, Berlin 1985, S. 77, Nr. 2.
Gemälde | |
Bildgröße: Höhe 67,5 cm, Breite 84,0 cm ; Rahmengröße: Höhe 85,5 cm, Breite 67,8 cm, Tiefe 8,0 cm | |
Öl auf Leinwand auf Keilrahmen, gerahmt | |
V00269KaGe | |
2023-10-20 06:54:25 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.