Gitarrenlaute mit lyraförmigem Schalloch
Beschreibung
Die Gitarrenlaute, eine sechssaitige Lautenform, ist bekannt für ihr aufwändig gestaltetes Schallloch, das die Form einer Lyra hat und fein in die Decke eingearbeitet wurde. Dieser aufwendige Bau ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern trägt auch zur besonderen Klangqualität des Instruments bei. Der bauchige Korpus der Gitarrenlaute besteht aus 11 Schichten von Holzspänen, die von einer feinen Rahmung zusammengehalten werden. Diese Konstruktion verleiht dem Instrument seine charakteristische Form und seinen warmen Klang. Der gerade Hals ist leicht gekehlt und mit 9 Messing- sowie 5 Holz-Bundstäbchen ausgestattet, was die präzise Intonation und Spielbarkeit sicherstellt. Das Griffbrett besteht aus hochwertigem Palisander und ist mit kunstvollen Perlmuttintarsien verziert, die das Instrument zu einem wahren Kunstwerk machen. Der Wirbelkasten ist nur leicht nach hinten geneigt, was die Spannung der Saiten optimal hält. Die Saiten der Gitarrenlaute sind in der gleichen Weise wie bei einer klassischen Gitarre gespannt, wobei sechs einzelne Saiten üblicherweise in der Stimmung E-A-d-g-h-e′ verwendet werden. Diese traditionelle Stimmung erleichtert Gitarristen den Wechsel zwischen der Gitarrenlaute und der klassischen Gitarre. In der Regel werden Darm- oder Nylonsaiten verwendet, ähnlich wie bei einer Konzertgitarre. Diese Saiten bieten einen warmen, resonanten Klang, der sich gut für den Einsatz in Folk- und klassischen Musikstilen eignet. Metallsaiten sind hingegen selten und werden nur in speziellen musikalischen Kontexten eingesetzt. Als Folkloreinstrument war die Gitarrenlaute im deutschen Sprachraum zu Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet. In dieser Zeit etablierte sie sich als eines der Nationalinstrumente Deutschlands. Besonders in der Zeit der Wandervogelbewegung, einer Jugendbewegung, die Naturerlebnisse und einfache Lebensweisen propagierte, wurde die Gitarrenlaute zum beliebten Begleitinstrument. Sie wurde bei Wanderungen und Lagerfeuern gespielt und trug zur Verbreitung traditioneller deutscher Volkslieder bei. Ihr warmer, voluminöser Klang machte sie ideal für die Begleitung von Gesang und anderen Instrumenten. Sie wurde oft in kleinen Ensembles oder als Soloinstrument bei traditionellen Festen und Feiern eingesetzt. Die Fähigkeit, sowohl rhythmische als auch melodische Elemente zu spielen, machte sie zu einem vielseitigen Instrument in der volkstümlichen Musiktradition.
Musikinstrumente | |
970 x 315 x 150 mm | |
Holz, Metallsaiten, Wirbel | |
2019/0452/0 | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Heimatmuseum ist im „Ältesten Haus“ (nach dem Stadtbrand 1711 erbaut) der Stadt Teltow untergebracht. Besonders die ältesten noch erhaltenen Elemente dieses Hauses geben interessante Einblicke in die ältere Bautechnik. Auf einer Ausstellungsfläche von etwa 100 m² wird die ortsbezogene Geschichte insbesondere zu den Themenbereichen bürgerliches Wohnen, Haus- und Landwirtschaft sowie Handwerk veranschaulicht. Ein Stadtmodell (1890), Karten, Zeichnungen und Fotografien vermitteln ein Bild von der topographischen Lage, der Struktur und der Bebauung der Stadt. Der aus der Erbauungszeit stammende Dachboden bietet interessante Einblicke in die Dachkonstruktion (Spließdach). Weitgehend erhalten ist der Ausbau der Dachstube (Fachwerk mit Lehmstakenfüllung). (Die Besichtigung des Dachbodens ist nur im Rahmen von Sonderveranstaltung oder nach vorheriger Vereinbarung möglich. Wegen der steilen Treppe und niedriger Deckenhöhe der Dachstube erfolgt eine Begehung auf eine Gefahr.) Das Heimatmuseum Stadt Teltow befindet sich in Trägerschaft des Heimatvereins Stadt Teltow 1990 e.V.