Hagemeister, Karl: Am Birkenwald, um 1881
Beschreibung
Den Landschaftsmaler Karl Hagemeister (1848-1933) zog es trotz zahlreicher Reisen seit 1877 immer wieder in seine Heimat an die Havelseen zurück und so entstand hier vor allem in Ferch eine Malerkolonie. Im Sommer 1881 hatte man sich im nahegelegen Kähnsdorf am Seddiner See eingemietet, gemeinsam mit seinem Freund Carl Schuch (1846-1903) erkundete Hagemeister die Natur. Hagemeister war zudem seit seiner Kindheit Jäger und trug damit zur Ernährung bei. Das lange Umherstreifen querfeldein zu jeder Tages- und Jahreszeit war sicher eine Grundlage seiner genau und tief empfundenen Landschaftsgemälde. Dargestellt ist hier ein nahsichtiger Blick auf dickere und dünnere Birkenstämme inmitten eines Waldes, in der Ferne ein Durchblick auf einen Horizont und Büsche. Es ist schon dämmerig, das Weiß der Stämme leuchtet jedoch noch gleichsam aus sich selbst. Das Gemälde ist rechts unten bezeichnet mit roter Farbe "K Hagemeister.". Die Malerei ist verschmutzt, der Firnis ist nachgedunkelt, das Krakelee ausgeprägt, besonders in den pastosen Malschichten. Das Gemälde war kleiner als der schwarze, breite, profilierte und alte Rahmen, der durch eine silberfarbene Innenleiste an das Bild angepasst wurde. Rückseitig finden sich zwei Klebeetiketten. Auf dem Rahmen: "Am 24. 1. 1952 inventarisiert unter Nr. 18 Landesverwaltung für Kunstangelegenheiten Abt. Bildende Kunst und Museen". Auf der Querverstrebung des Keilrahmens: "Eingetragen und in das Nummernverzeichnis der für das Brdbg. Provinzialmuseum erworbenen Kunstgegenstände unter Nr 60". (ib) Eine Provenienzrecherche wurde durchgeführt. Literatur: Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, G 98 m. Abb. S. 270 (= Warmt G 98, unrichtige Provenienz). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 13. - Meckel, Claudia: Karl Hagemeister, Berlin 1985, Nr. 12.
Gemälde | |
Bildgröße: Höhe 92,5 cm, Breite 70,5 cm ; Rahmengröße: Höhe 119,5 cm, Breite 95,7 cm, Tiefe ca. 4,5 cm | |
Öl auf Leinwand auf Keilrahmen, gerahmt | |
V00085KaGe | |
2024-01-02 13:25:32 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.