Wärmflasche
Beschreibung
In kunstvoll gravierter lateinischer Inschrift ist auf dieser Wärmflasche zu lesen: "Dem Kaiser Napoleon I. ward hiermit das Bett gewaermt, als er in meinem Hause Nr.7 u. 8 in Luckau übernachtete 20/21 Juli 1813 Peter Vogt." Es war die Zeit des bis Mitte August 1813 währenden Waffenstillstandes nach dem für die Preußen und Russen unter Bülow siegreichen Gefecht bei Luckau am 4. Juni 1813. Dennoch blieben weiterhin Franzosen hier einquartiert. Im stattlichen Elternhaus des Kaufmanns Peter Vogt (1791-1867) nahmen Marschall Ney und Oudinot ihre Quartiere. Es folgten im Juli Napoleon mit Berthier und Caulaincourt in Begleitung von Leibarzt Iwan, Sekretär Fain und Mamluk Rustan. Napoleon wollte sich selbst von der Situation in dieser für die geplante Eroberung Berlins wichtigen Vorbereitungszeit einen Eindruck verschaffen. Diese Pläne endeten bekanntlich im Herbst in der vernichtenden Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig. Als Herberge des Kaisers diente die obere Etage des "Gartenhauses", die untere Etage nahm Berthier ein. Es scheint eine kühle Sommernacht vom 20. zum 21. Juli gewesen zu sein. Die Signatur "M.V. 1850" deutet auf die spätere Nutzung der Wärmflasche als ein Aussteuerstück hin.
Haushaltsgegenstände | |
33,5 x 22,5 cm | |
Kupfer, Messing | |
NLM VC 363/62 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Niederlausitz-Museum Luckau ist Bestandteil eines einmaligen historisch-authentischen Ensembles. In der Kirche des 1291 gegründeten Dominikaner-Klosters, seit 1747 Gefängnis und zuletzt bis 2005 Justizvollzugsanstalt - heute Kulturkirche - hat das Niederlausitz-Museum seit 2008 ein reizvolles Domizil gefunden. Die Klostergeschichte, der "Strafvollzug und Haftalltag in Luckau 1747-2005" mit der für Deutschland einzigartigen Darstellung der mehr als 250jährigen Gefängnisgeschichte in historischen Gefängniszellen sowie "Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch. Kultur. Natur." sind Themen der Ausstellungen im neuen Ambiente. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf der Regionalgeschichte Luckaus und der nordwestlichen Niederlausitz. Von über 15.000 gesammelten Sachzeugen sind mehr als 1.000 Objekte dem Besucher zugänglich und 100 speziell in einem Ausstellungskatalog detailliert beschrieben. Sonderausstellungen, Schaumagazine, Veranstaltungen, Führungen, Audioguides, moderne Hör-und Medienstationen, Textmappen sowie ein Museumsshop ergänzen das Angebot.