Alte Posthalterei Beelitz
Beschreibung
Das Gebäude der alten Posthalterei wurde um 1789 im Stil des frühen Klassizismus errichtet. Es diente als wichtige Poststation an der Handels- und Verkehrsstraße von Berlin über Potsdam nach Leipzig, also zwischen Sachsen, dem Havelland und Berlin. Hier konnten bis zu 40 Pferde gewechselt, Postsendungen bearbeitet und Reisende in einer Passagierstube versorgt werden. Im Innern des Gebäudes sind Wandmalereien mit klassizistischen Motiven in mehreren Farbschichten erhalten und sorgfältig restauriert. Links der Durchfahrt befand sich das "Expeditionszimmer", rechts die "Passagierstube", wie die Schriftzüge über den Türen ausweisen. Der Posthalter betrieb eine Gastwirtschaft mit Pension. Während des Pferdewechsels konnten sich die Reisenden bei einem Imbiss von den Strapazen der Fahrt erholen. Dann ging es weiter nach Treuenbrietzen oder Saarmund, ab 1724 auch nach Potsdam. Unter den namhaften Persönlichkeiten, die Beelitz mit der Kutsche erreichten, waren J. W. von Goethe und F. Schiller, H. von Kleist und H. Chr. Andersen, J. S. Bach und C. M. von Weber. Über dem Eingangstor erinnern noch heute der preußische Adler und ein Posthorn an die alten Zeiten. Historiker bescheinigen der Poststation in Beelitz einen herausragenden bau-, kultur-und zeitgeschichtlichen Wert als Zeugnis preußischer Postgeschichte.
Gebäude | |
o.Nr. | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die "Alte Posthalterei" in Beelitz ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Sie wurde 1789 vom damaligen Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne errichtet und ist der einzige noch derart gut erhaltene preußische Postbau aus Postkutschenzeiten. Die derzeitige Ausstellung vermittelt den Besuchern einen authentischen Blick hinter die Kulissen des preußischen Postwesens vor zweieinhalb Jahrhunderten. Zum einen werden die verwaltungstechnischen Voraussetzungen anhand von historischen Karten, Fahrscheinen und weiteren Belegen veranschaulicht, zum anderen kann man das Reisen mit der Postkutsche mittels von Erlebnisberichten nachvollziehen. Die Exponate vermitteln einen sinnlichen Eindruck vom Dienstalltag, der durch akustische Momentaufnahmen eine reizvolle Ergänzung erfährt. Der Potsdamer Restaurator Ulrich Kobelius hat die historischen Wandmalereien freigelegt und aufgearbeitet. Das Torhaus sieht jetzt wieder aus wie anno 1830: Vasen und Zöpfe zieren die Wände, über den Türen prangt der Preußen-Adler und weist den Weg in Passagierstube und Expedition. Das Obergeschoss des Gebäudes steht dem interessierten Besucher ebenfalls offen, denn obwohl es nicht Teil des Museums ist, sind die Räumlichkeiten ebenfalls Teil der Geschichte der Posthalterei. Auch hier wurden historische Wandmalereien entdeckt und aufgearbeitet: Potsdamer Parklandschaften, Ende des 19. Jahrhunderts gemalt, zieren den Goethesaal, das Vorzimmer und das ehemalige Wohnzimmer des Postmeisters.