Schloss Sagan, Kreis Sagan (heute Polen)
Beschreibung
Die gebürtige Prinzessin von Kurland war seit 1817 Herzogin von Dino, seit 1838 Herzogin von Talleyrand und wurde 1845 von Friedrich Wilhelm IV. zur Herzogin von Sagan ernannt. Drei Jahre zuvor hatte sie von ihrer Schwester Pauline das Herzogtum Sagan erworben. Das Saganer Schloss, errichtet unter Wallenstein, ließ sie umfangreich modernisieren und den Schlosspark vergrößern. Im Juni 1840, nach ihrer Ankunft in Berlin, hatte Dorothea Kontakt zur Fürstin Pückler aufgenommen, denn diese „sei eine große Dame, die der Hof sehr hoch schätze.“ Den Fürsten lernte Dorothea im Frühsommer 1843 in Berlin kennen. Er bot ihr seine Dienste als Gärtner an. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft in Sagan am 17. Juni reiste sie nach Muskau. Im August 1844 kam es zum Gegenbesuch des Fürsten und Pückler schrieb an Lucie, er habe „schon trotz Regen u. Wind viel mit der Herzogin parkisirt. Sie hat selbst viel gesehn u. viel Geschmack, doch glaube ich wird ihr demungeachtet mein Rath, auf so lange praktische Erfahrung gegründet, einigen Nutzen bringen. Sie greift übrigens die Sache mit wahrer Passion an, u. scheint viel Ausdauer in ihrem Charakter zu besitzen. Geht es so fort wie jetzt, so wird Sagan in 5 Jahren nicht nur magnifik sondern auch wirklich sehr schön werden, mehr jedoch im grandiosen als im romantisch pittoresken Styl, was sich wiederum auch sehr gut zu der ganzen Natur der Herzogin paßt, u. es ist hübsch wenn in einer Besitzung sich auch der Geist des Besitzers ästhetisch ausspricht. Ich wenigstens setze darauf viel Werth“ (Pückler an Lucie, Sagan, 19.8.1844. SFPM, SV, V167, CD21/F85/467−472, hier 467f.). Zwischen 1857 und 1883 veröffentlichte der Berliner Verleger Alexander Duncker sein monumentales Werk "Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie", eine Sammlung farbiger Lithographien und beschreibender Texte.
Grafik | |
14,9 x 19,8 cm | |
Farblithographie | |
FPM 1228/ D9 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das Alterswerk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Auf Initiative der Fürstin Lucie ließ sich das Paar nach dem Verkauf seiner Standesherrschaft Muskau 1845 auf dem Familiengut Branitz nieder. Der vom Fürsten dort ab 1846 angelegte Park gilt als letzter großer Landschaftspark des 19. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung. Das Schloss bildet den gestalterischen Mittelpunkt. Es wurde in den Jahren 1770 bis 1772 in spätbarocken Formen errichtet, später von Fürst Pückler umgebaut und beherbergt nun das Fürst-Pückler-Museum samt Dauerausstellung und authentisch eingerichteten fürstlichen Wohn- und Gesellschaftsräumen, darunter die Pückler-Callenberg-Bibliothek mit ihrem historischem Buchbestand. In den Fürstenzimmern im Obergeschoss des Schlosses ist die städtische Sammlung des international bedeutenden Cottbuser Malers Carl Blechen (1798-1840) ausgestellt.