Dietmar Fuhrmann CC BY-NC-SA

Beschreibung

Lieberose, Provinz Brandenburg, Regierungs-Bezirk Frankfurt, Kreis Lübben Im 14. Jahrhundert, als die Familie von Kittlitz den Ort besaß, bildete sich die Herrschaft Lieberose heraus. 1411 erwarben sie die Burggrafen von Dohna, danach die Herren von Cottbus. Der Besitzer von Sonnewalde, Boto von Ileburg, stritt sich Ende des 15. Jahrhunderts mit dem böhmischen Landvogt Jaroslaw von Sternberg um Lieberose. Die von Sternbergs gewannen und behielten offiziell bis 1848 das Oberlehnsrecht. Von ihnen belehnt folgten als Besitzer die von Köckritz und im Jahr 1519 schließlich die Herren, später Freiherrn und Grafen von der Schulenburg. In den folgenden Jahrhunderten nahm das Herrschaftsgebiet weiter zu. 1910 gehörten 11.610 ha Land zur Herrschaft, darunter allein 9.221 ha Wald. Infolge des Gesetzes über die Aufhebung der Standesvorrechte des Adels und die Auflösung der Hausvermögen wurde der Fideikommiss Freie Standesherrschaft Lieberose 1929 aufgelöst und in eine Waldstiftung umgewandelt. Diese Form war vom Gesetz zugelassen, um größeren Waldbesitz in einer Hand zu halten. Bedeutend waren die Bautätigkeiten an Schloss und Kirche in Lieberose unter Joachim von der Schulenburg (1522–1594). Nachdem bei einem Brand 1657 Stadt und Schloss in Mitleidenschaft gezogen worden waren, ließ Heinrich Joachim von der Schulenburg – von Kaiser Ferdinand III. 1644 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, kurfürstlich-sächsischer Rat und letzter Landvogt der Niederlausitz – diverse Umbauten vornehmen. Für die innere Ausgestaltung zog er den italienischen Stuckateur Giovanni Bartolomeo Cometa (1620–1687) heran, der einige Räume mit aufwendigem Stuckdekor verzierte. Bis heute sind im Schloss fünf prachtvolle Stuckdecken erhalten. Um 1750 ließ Georg Anton von der Schulenburg das Schloss zu einer Vierflügelanlage ausbauen. Die bestehenden Gebäude wurden um ein drittes Geschoss erhöht und unter einem Mansarddach zusammengefasst. Zur gleichen Zeit glich man die älteren Flügel in ihrem Erscheinungsbild an und errichtete einen markanten Turm, den sog. Uhrturm. Aufgrund von Kriegsschäden und späterer Vernachlässigung sind heute nur noch zweieinhalb Flügel des Lieberoser Schlosses vorhanden. Nach 1945 wurde der Nordflügel abgetragen. Der Uhrturm stürzte 1975 ein. 1958–1962 vereinfachte man die Fassaden. Zwischen 1857 und 1883 veröffentlichte der Berliner Verleger Alexander Duncker sein monumentales Werk "Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie", eine Sammlung farbiger Lithographien und beschreibender Texte.

Objektart Grafik
Maße 15 x 19,9 cm
Material Farblithographie
Inventarnummer FPM 3357/ D9
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:51
Zum Objekt im Museum Digital
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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz CC BY-NC-SA

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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das Alterswerk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Auf Initiative der Fürstin Lucie ließ sich das Paar nach dem Verkauf seiner Standesherrschaft Muskau 1845 auf dem Familiengut Branitz nieder. Der vom Fürsten dort ab 1846 angelegte Park gilt als letzter großer Landschaftspark des 19. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung. Das Schloss bildet den gestalterischen Mittelpunkt. Es wurde in den Jahren 1770 bis 1772 in spätbarocken Formen errichtet, später von Fürst Pückler umgebaut und beherbergt nun das Fürst-Pückler-Museum samt Dauerausstellung und authentisch eingerichteten fürstlichen Wohn- und Gesellschaftsräumen, darunter die Pückler-Callenberg-Bibliothek mit ihrem historischem Buchbestand. In den Fürstenzimmern im Obergeschoss des Schlosses ist die städtische Sammlung des international bedeutenden Cottbuser Malers Carl Blechen (1798-1840) ausgestellt.

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