Serbske pomniki (Sorbische Denkmäler)
Beschreibung
In der sorbischen Hymne, deren Text der Pfarrer Andreas Seiler (Handrij Zejleŕ, 1804 - 1872) im Jahre 1827 dichtete, wird an Sorben "würdig ewigen Gedenkens" erinnert. Im zwei Jahrzehnte nach dem Krieg erschienenen sorbischen Denkmalbüchlein werden ebenso ererbte Werte dem Volk ins Bewusstsein gerufen. Auf dem Titel ist ein Denkmal für den Lehrer, Komponisten und Dirigenten Karl August Katzer (Korla Awgust Kocor, 1822 - 1904) in dessen Geburtsort Zahor/Berge abgebildet. Im Vorwort des Büchleins wirbt Dr. Georg Möller (Jurij Młynk, 1827 - 1971), der es im Auftrage der Domowina (Bund Lausitzer Sorben) zusammenstellte, vor allem die Domowina-Gruppen, in ihre Jahresvorhaben Besuche solcher Stätten sorbischer Geschichte zu planen und sie so besser kennenzulernen. Es galt politisch einst gewollte Defizite aufzuarbeiten. Nach dem Protokoll einer Unterredung im Reichsaußenamt Berlin am 20.01.1920 äußerte der bürgerliche Historiker, Rudolf Kötzschke (1867 - 1949): "Begegnet werden müsse aber vor allem der Gefahr der Herausbildung eines eigenen geschichtlichen Bewußtseins unter den Wenden. Alle Ansätze dazu seien energisch zu bekämpfen und als Auswüchse einiger Fanatiker aufzuzeigen. Gerade die Geschichtslosigkeit der Wenden sei ein Garant für ihr beschleunigt zu erstrebendes Aufgehen im Deutschtum." Bis heute ist die Kenntnis sorbischer Geschichte unter Sorben kaum besser als in der Mehrheitsbevölkerung. Nach der politischen Wende wurden in der NL und OL sorbische Denkmal-Arbeitsgruppen gegründet. In Cottbus/Chośebuz beruft der Oberbürgermeister selbst die Mitglieder einer AG Sorbische/Wendische Denkmäler, was für deren hohe Wertigkeit spricht. 2011 erschien das Buch "Das Wendische Cottbus/Serbski Chóśebuz" (REGIA, Cottbus) u.a. mit einer Liste sorbischer Denkmäler in der Stadt und den eingemeindeten Ortsteilen. Eine aktuelle Gesamtaufstellung der Sektion Geschichte der sorbischen wissenschaftlichen Vereinigung Maćica Serbska beinhaltet rund eintausend erfasste sorbische Denkmäler. Beabsichtigt ist der Druck einer neuen, umfassenden Publikation.
Buch | |
Druck, Papier | |
X 365/S | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Wendische Museum / Serbski muzej wurde am 3. Juni 1994 in der Altstadt von Cottbus eröffnet. Es verweist auf anderthalb Jahrtausende slawischer, d.h. sorbischer/wendischer Geschichte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Behandelt werden die Themen Volkskunst, bildende Kunst, Sprache, Schrifttum, Literatur, Musik, Trachten und Bräuche sowie Numismatik und Postgeschichte aus sorbischer/wendischer Sicht mit dem Schwerpunkt Niederlausitz. In den ersten zwanzig Jahren seines Bestehens präsentierte das Wendische Museum insgesamt 88 Sonderausstellungen, zählte über 90.000 Besucher und erarbeitete sich den Ruf als Leitmuseum für die wendischen Heimatstuben der Region. Seit 2006 gibt das Haus die Schriftenreihe "Sorbische Kostbarkeiten / Serbske drogotki" heraus. Bei allem wird auch auf sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit geachtet. Das Wendische Museum ist eine Kultureinrichtung der Stadt Cottbus/Chóśebuz und wird von der Stiftung für das sorbische Volk gefördert, die durch Fördergelder des Bundes und der Länder Sachsen und Brandenburg unterhalten wird.