Zinnbecher mit niedersorbisch-wendischer Trachtendarstellung
Beschreibung
Prämienbecher des Gauverbandes Cottbus im Deutschen Radfahrerverband. Der Zinnbecher zeigt diverse bildliche Darstellungen: Motive auf Wein und Gesang mit Instrumenten, Krügen, Weinranken und - trauben, ein kleines Wappenfeld mit Eule, ein kleines Wappenfeld mit Katze; zwei große ovale Felder, darin ein stilisiertes Stadtwappen, Engel stehend mit Rad hält Wappen mit Inschrift "DEUTSCHER Rad Fahrer BUND", darunter Band mit Schrift "ALL ZEIT", darüber Band mit Schrift "GAU 22 COTTBUS". Das andere ovale Feld zeigt in klischeehafter Darstellung eine junge Frau in niedersorbischer wendischer Festtracht ein Rudel (Fährstange) haltend in einem typischen Spreewaldkahn stehend in einem mit Wellen angedeuteten Fließ, darüber Schrift "PRAEMIENBECHER DES GAUVERBANDES 22 COTTBUS. Auf dem Becherboden ist von außen das Herstellersignet F. & M.N. angebracht; vermutete Datierung: um 1925. Der Becher wurde vom Wendischen Museum im Jahre 1998 von der Leipziger Münzhandlung u. Auktion H. Höhn erworben. Nähere Angaben zum Objekt wurden nicht beigegeben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland Radfahrervereine gegründet, die sich zu einem Bund vereinigten und bis zur Gleichschaltung nach dem Machtantritt der Nazis eine rege demokratisch organisierte Vereinstätigkeit lebten. Es gab Treffen, sportliche Wettbewerbe, Ehrungen und Prämierungen und die Bemühungen um soziale Sicherstellung der Mitglieder. Der Prämienbecher ist vermutlich im Zusammenhang mit einem Radfahrwettbewerb des Cottbuser Verbandes entstanden.
Becher | |
Höhe 11,8 cm, Durchmesser oben 7,3 cm, Durchmesser am Fuß unten: 7,0 cm | |
Zinn | |
X 4817/G | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Wendische Museum / Serbski muzej wurde am 3. Juni 1994 in der Altstadt von Cottbus eröffnet. Es verweist auf anderthalb Jahrtausende slawischer, d.h. sorbischer/wendischer Geschichte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Behandelt werden die Themen Volkskunst, bildende Kunst, Sprache, Schrifttum, Literatur, Musik, Trachten und Bräuche sowie Numismatik und Postgeschichte aus sorbischer/wendischer Sicht mit dem Schwerpunkt Niederlausitz. In den ersten zwanzig Jahren seines Bestehens präsentierte das Wendische Museum insgesamt 88 Sonderausstellungen, zählte über 90.000 Besucher und erarbeitete sich den Ruf als Leitmuseum für die wendischen Heimatstuben der Region. Seit 2006 gibt das Haus die Schriftenreihe "Sorbische Kostbarkeiten / Serbske drogotki" heraus. Bei allem wird auch auf sorbisch-deutsche Zweisprachigkeit geachtet. Das Wendische Museum ist eine Kultureinrichtung der Stadt Cottbus/Chóśebuz und wird von der Stiftung für das sorbische Volk gefördert, die durch Fördergelder des Bundes und der Länder Sachsen und Brandenburg unterhalten wird.