Kastenkaltmangel mit Elektromotor

Kerstin Weßlau CC BY-NC-SA

Beschreibung

Kastenkaltmangel (umgangssprachlich Rolle oder Wäscherolle) mit Handkurbel- und Elektromotorbetrieb. Motor: BBC, 0,37 Kw, Baujahr: um 1920 Hersteller: Firma F. Heinrich, Berlin O27, Alexanderstraße 28 Ab dem 19. Jahrhundert wurden Kaltmangeln zum Glätten von Wäsche verwendet. Das Besondere an dieser funktionstüchtigen Mangel ist ihr Eisengussgestell, im Gegensatz zu den meisten Kaltmangeln, die ein Gestell aus Hartholz haben. Der Kasten wird mit etwa einer Tonne Steinen beschwert. Durch den hierdurch erzeugten hohen Druck kann die Wäsche, die auf den darunter liegenden hölzernen Docken (oder Doggen, auch Kaulen genannt) eingerollt ist - geschützt durch ein Rolltuch - beim Hin- und Herrollen besser geglättet werden, als mit jeder anderen Methode. Die Bestückung mit den Kaulen erfolgte über zwei sich wechselseitig öffnende Schutzgitter. Eine spezielle Mechanik ermöglichte das Öffnen erst bei Anhalten des Kastens auf der jeweils anderen Maschinenseite. Das Rollen bzw. Mangeln erfolgte kalt mit leicht angefeuchteter Wäsche. Später kamen dann für den gewerbsmäßigen Betrieb auch Heiß­mangeln in Gebrauch. Mangeln in dieser Größe wurden ausschließlich gewerblich genutzt. Die Mangel stand bis 1994 im Keller eines Mietshauses aus den 1950er Jahren in Berlin Spandau. Ein identisches Modell hat jedoch bis zur Kriegszerstörung auch in Teltow, und zwar bei „Seifen-Losch“ in der Berliner Straße gestanden.

Objektart Hauswirtschaft
Maße L 214 x H 189 x B 120 cm, Nutzbreite 80 cm
Material Gusseisen, Blech, Stahlfedern und metall. Zahnradantrieb der hölzernen Mangelhölzer, Verkleidung Holz
Inventarnummer 2020/0231/0
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Heimatmuseum Stadt Teltow CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Heimatmuseum Stadt Teltow

Das Heimatmuseum ist im „Ältesten Haus“ (nach dem Stadtbrand 1711 erbaut) der Stadt Teltow untergebracht. Besonders die ältesten noch erhaltenen Elemente dieses Hauses geben interessante Einblicke in die ältere Bautechnik. Auf einer Ausstellungsfläche von etwa 100 m² wird die ortsbezogene Geschichte insbesondere zu den Themenbereichen bürgerliches Wohnen, Haus- und Landwirtschaft sowie Handwerk veranschaulicht. Ein Stadtmodell (1890), Karten, Zeichnungen und Fotografien vermitteln ein Bild von der topographischen Lage, der Struktur und der Bebauung der Stadt. Der aus der Erbauungszeit stammende Dachboden bietet interessante Einblicke in die Dachkonstruktion (Spließdach). Weitgehend erhalten ist der Ausbau der Dachstube (Fachwerk mit Lehmstakenfüllung). (Die Besichtigung des Dachbodens ist nur im Rahmen von Sonderveranstaltung oder nach vorheriger Vereinbarung möglich. Wegen der steilen Treppe und niedriger Deckenhöhe der Dachstube erfolgt eine Begehung auf eine Gefahr.) Das Heimatmuseum Stadt Teltow befindet sich in Trägerschaft des Heimatvereins Stadt Teltow 1990 e.V.

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