Beschreibung
Weit über 100 Pressblechbeschläge wurden aus dem Unterwasserbereich am ehemaligen Kloster Seehausen geborgen. Das Formenspektrum umfasst Quadrate, Rechtecke, Vier- und Sechspässe, Blumen, Sterne und Herzen. Manche der Stücke sind durchbrochen gestaltet. Ihre Verwendung fanden sie als Besatzstücke für Textilien und Leder. Im späten Mittelalter waren sie beliebte Zier von Gürteln, Borten oder der Kopfbedeckung. Der Großteil der Beschläge wird allerdings zur Herstellung in der Liturgie verwendeter Textilien (Paramente), wie etwa für Gewänder oder «Fürleger» (vordere Abdeckung der Kante des Altartisches), verwendet worden sein. Bei ihrer Fertigung musste das Blech geschnitten und mithilfe eines Hammers und einer bleiernen Zwischenlage in das entsprechende Model gepresst werden. Im Anschluss wurden die Löcher eingeschlagen.
Schmuck | |
Dm 0,5 bis 3 cm | |
IV 3787, IV 4848, IV 3623, IV 3471; IV 3 | |
2023-12-09 23:21:42 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der gesamte Kreuzgangbereich sowie Teile des ersten Obergeschosses werden museal genutzt, Friedgarten und Refektorium außerdem für Festveranstaltungen und Konzerte. Ein moderner Galerieraum wurde 2011 im angrenzenden ehemaligen Waschhaus eröffnet. Das Kloster hat sich seit der umfassenden Sanierung 1997-1999 zu einem für die Region bedeutenden Kulturstandort entwickelt. Es vereinigt unter seinem Dach das Kulturhistorische Museum, das Historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Veranstaltungszentrum "Kulturarche". Der Besucherservice mit Ladengalerie bietet touristische Informationen und Veranstaltungstickets. Das Museum hat aufgrund seiner weit über 100-jährigen Geschichte - trotz erheblicher Kriegsverluste - einen großen Sammlungsbestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Schwerpunkte bilden die Kloster- und Kirchengeschichte mit sakralen Objekten der Region und herausragenden archäologischen Funden aus dem Kloster Seehausen, die mittelalterliche Stadtentwicklung, das Zunftwesen, die Rolle Prenzlaus als preußische Garnisonsstadt und die mannigfachen Brüche in der Geschichte der Stadt sowie eine kleine Schau zum hier geborenen Maler und Goethefreund Jakob Philipp Hackert. Mehrere Sonderausstellungen jährlich und Projekte im Rahmen von "Kulturland Brandenburg" sind mehr als nur eine Ergänzung.