Becker, Rudolf Zacharias, Noth- und Hülfs-Büchlein oder lehrreiche Freuden- und Trauer-Geschichte der Einwohner zu Mildheim. 1798
Beschreibung
Rudolf Zacharias Becker (1752-1822) war als Publizist und Verlagsbuchhändler eine Schlüsselfigur der deutschen Volksaufklärung. Sein "Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute" (1788) wurde nach Schätzung Beckers bis 1811 in der damals astronomischen Auflagenhöhe von einer Million Exemplaren verlegt und in zumindest 12 Sprachen übersetzt. Dadurch wurde Becker ein Volksaufklärer von europäischem Rang. Die Schrift wurde von Millionen Lesern rezipiert und gilt als meistverbreitetes weltliches Buch des deutschen Sprachraums bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Im "Noth- und Hülfsbüchlein…" sind in einer Rahmenhandlung Ratschläge zur Verbesserung des bäuerlichen Alltags eingebettet. Becker vermittelt in diesem Buch in neuer, populärer Form, mit Bildern Sprüchen u.a., die Ideen der Volksaufklärung. Friedrich Eberhard von Rochow rezensierte das Buch und war bekannt mit Becker.
Buch | |
Höhe: 18, Breite: 11,2, Tiefe: 3,2 cm | |
Papier; Pappe | |
00090 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das märkische Dorf Reckahn bei Brandenburg an der Havel war um 1780 ein bedeutender Treffpunkt für aufgeklärte Zeitgenossen. Ziel der aus allen deutschen Territorialstaaten sowie aus Mittel- und Osteuropa angereisten Reckahn-Besucher war das Gutsherrenpaar von Rochow und die Reckahner Dorfschule. Die Originalschauplätze mit Schloss (1729), Gutspark (um 1730/ 1760), altem Gutshaus (1605), Patronatskirche (1741) und Schulhaus (1773) sind noch heute erhalten. In den Reckahner Museen, dem Rochow-Museum im Schloss und dem Schulmuseum im Schulhaus, werden das Wirken des aufgeklärten Gutsherrenpaares von Rochow und die Reckahner Musterschule präsentiert. Im ehemaligen Wohnsitz der Adelsfamilie von Rochow, dem Schloss Reckahn (1729), befindet sich seit 2001 das Rochow-Museum Reckahn mit der ständigen Ausstellung "Vernunft fürs Volk - Friedrich Eberhard von Rochow im Aufbruch Preußens". Neben seltenen Originalexponaten bieten Ton- und Bildinszenierungen vielfältige Einblicke in das Wirken der Sozialreformerin Christiane Louise von Rochow (1734-1808) und des Pädagogen, Agrarreformers, Schriftstellers und Volksaufklärers Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805). Ihre realisierten bahnbrechenden pädagogischen und agrarischen Reformen wurden modellbildend für die Entwicklung des Volksschulwesens und für die Modernisierung der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert. Schwerpunkte der im Jahr 2011 teilerneuerten Dauerausstellung des Rochow-Museums sind die Bildung des Menschen, Toleranz, praktische Volksaufklärung, Ökonomie und Geselligkeit. Sie ist im Erdgeschoss des Rochowschen Schlosses untergebracht, das von 1999 bis 2001 durch die Brandenburgische Schlössergesellschaft mbH aufwendig saniert wurde. Neben der Dauerausstellung vermitteln Sonderausstellungen, Tagungen, Konzerte und museumspädagogische Angebote das Lebenswerk des Reckahner Gutsherrenpaares. Das Rochow-Museum befindet sich in Trägerschaft des Fördervereins "Historisches Reckahn" e.V.