Neustädtischer Friedhof mit dem Grab von Johann Friedrich Blell, 1799
Beschreibung
Angelegt wurde der Neustädtische Friedhof um 1740 als Ersatz für die als allgemeine Bestattungsplätze aufgegebenen Kirchhöfe bei St. Katharinen und St. Pauli. Geeignetes Terrain fand sich auf dem Gartengelände, das sich südlich der Neustadt zwischen Steintorturm und dem Sankt-Annen-Tor erstreckte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten überließ man Ende des 18. Jahrhunderts den Bürgern die Erbbegräbnisse an einer Seite des Friedhofs unentgeltlich unter der Maßgabe, die Einfriedungsmauer auf eigene Kosten zu errichten und zu erhalten. Das Hauptwegesystem lässt sich anhand von Stadtplänen seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachweisen. An Nord-, Ost- und Westseite findet sich eine innen durch Korbbogennischen gegliederte Backsteinumfriedung. Hier befinden sich zahlreiche Erbbegräbnisse. An vielen Grabstellen sind die schmiedeeisernen Einfriedungen erhalten. Der Neustädtische Friedhof zeichnet sich durch eine große Zahl qualitätsvoll gearbeiteter Grabmale aus, die vom 18. bis in das 20. Jahrhundert hinein entstanden. Sie zählen zu den bemerkenswertesten im ganzen Land. Grabmal des Kirchenvorstehers Johann Friedrich Blell (gest. 1799) Am Nordweg befindet sich das Grabmal des Kirchenvorstehers Johann Friedrich Blell (gest. 1799) und seiner Frau (gest. 1810). Es zählt zu den bedeutendsten Grabmälern des Kirchhofs. Eine Korbbogennische mit architektonischem Zierrat wird von Pilastern seitlich gerahmt, das Gebälk schließt mit einer Verdachung ab. Darin steht ein Rundsockel mit trauernder, an eine Urne gelehnte Putte, eine einen Engel darstellende Figur. Die Aufschrift lautet: Ruhestätte des am 17. Februar 1799 verstorbenen Senatories und hiesigen Ober Kirchen Vorsteher Herrn Johann Friedrich Blell […] 18. Dezember".
Negativ | |
9 x 12 cm | |
Gelatinetrockenplatte | |
V13484Ng | |
2023-10-19 11:55:22 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.