Steintorbrücke mit Steintorturm

Heinsdorff CC BY-NC-SA

Beschreibung

Zu den Meisterwerken mittelalterlicher Baukunst in Brandenburg gehört der Steintorturm. Als Bestandteil des Stadtbefestigungsringes der Neustadt schützte er das südliche Stadttor an der Heer- und Handelsstraße Magdeburg - Berlin. Der Turm repräsentiert Macht und Wohlstand im Spätmittelalter. Die urkundliche Erstnennung datiert von 1433. Der Baubeginn wird 1380 angesetzt. Der fünfgeschossige Turm ist rund und misst im Durchmesser 11 Meter und in der Höhe 31,5 Meter. Über dem Hauptgesims erheb sich der Zinnenkranz und eine kegelförmige Helmspitze, die eine Adlerfigur aus Kupferblech bekrönt. Das zweite und vierte Geschoss hat Kaminanlagen, das dritte einen Abort. Der Turm diente als Wehrturm und als Gefängnis. Von 1887 bis 1923 war der spätgotische Backsteinturm Sitz des Historischen Vereins, der seit 1868 besteht. Bis 1923 wurden die wachsenden Sammlungen des Historischen Vereins hier aufbewahrt und gezeigt, damit ist der Steintorturm der älteste Museumsstandort der Stadt Brandenburg. Bauschäden erzwangen eine Schließung 1988. Nach der Sanierung wurde er 1995 mit einer Ausstellung zur Stadtgeschichte wieder als Museum eröffnet. Die Steintorbrücke entstand direkt vor dem Steintor der Neustadt als Stück und gehört zur alten Heer- und Handelsstraße. Am Ende des 13. Jahrhunderts war es eine hölzerne Brücke, die als Zugbrücke errichtet wurde und über den Stadtbefestigungsgraben führte. Die Zugbrücke wurde später durch eine hölzerne Klappbrücke ersetzt, denn jahrhundertelang führte der Hauptschifffahrtsweg durch den Stadtkanal. An der einen Seite der Brücke befand sich seit 1548 die berühmte Kesselschleuse, die bis 1920 dem Schifffahrtsverkehr diente. 1910 wurde die Brücke verstärkt und eine zweigleisige elektrische Straßenbahn darüber geführt. Gleichzeitig entstand eine Fußgängerbrücke oberhalb der Steintorbrücke. 1925 wurde eine massive Bogenbrücke in Betonbauweise nach dem Entwurf von Moritz Wolf errichtet. Im Hinblick auf den zunehmenden Verkehr erhielt die Brücke eine Breite von 24 Metern. Die Steintorbrücke wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt und im Jahre 1946 in alter Konstruktion wiederhergestellt. Im Vordergrund des Bildes ist die Pergola zur Grabenpromenade zu sehen, die ganz offensichtlich ein beliebter Platz zum Verweilen war. Am rechten Bildrand ist die heute nicht mehr vorhandene Reuscherstraße zu sehen.

Objektart Negativ
Maße 9 x 12 cm
Material Gelatinetrockenplatte
Inventarnummer V13924Ng
Stand der Infomationen 2023-10-19 11:55:06
Zum Objekt im Museum Digital
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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