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Beschreibung

Ein kunstvoll durchlöcherter Messingbehälter zur Aufnahme glühender Holzkohlen, der zum Wärmen von Füßen und Händen diente. Er fand besonders auf dem Land noch weit ins 19. Jh. als kleiner transportabler Ofen bei Kirchgängerinnen, Marktfrauen, im Wagen und bei Schlittenfahrten Verwendung. Er wurde dazu einfach unter den Rock geschoben. Der Gluttopf im Innern wurde im Winter mit ausgebrannten, glühenden Torfkohlen gefüllt. Die durchbrochenen Wände regulierten die Wärme- und Luftzufuhr. Ein unbekannter Autor des 18. Jahrhunderts bemerkte zur zeitgenössischen Verwendung dieses Gegenstandes: „[…] Denn, weil unser so gar zärtlich gewöhntes Frauen-Zimmer zur Winters-Zeit ohne diß nicht in die Kirche gehen kan, ohne eine Feuer-Kieke unter sich zu nehmen, gleichwohl aber diese, wo nicht die zarten Füsse, dennoch ihre schönen Hemden, und netten Unter-Röcke bisweilen gantz erschrecklich daran verbrennen, und, ohne den Schaden zurechnen, offtermahlen einen gantz abscheulichen Geruch, auch wohl gar, welches alsdann noch das ärgste ist, unter den Leuten ein höhnisches Gelächter verursachen; […] und sich doch gleichwohlen auch schämet, die Feuer-Kieke selbst in der Hand mit sich zutragen.“ – anonym: Philosophische Ergötzungen, 1765 (Johann Heinrich Cramer, Bremen 1765, S. 297–298)

Objektart Transportabler Ofen
Maße D: 20,2 cm; H: 15,7 cm
Material Messing
Inventarnummer 00111
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:51
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Museum für Stadtgeschichte Templin CC BY-NC-SA

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Museum für Stadtgeschichte Templin

Das Museum hat seinen Sitz im Prenzlauer Tor, einem der 3 Stadttore der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage Templins. 1957 eröffnete das Kreisheimatmuseum mit Ausstellungsmodulen zur Ur- und Frühgeschichte, zur Bodenreform und zur lokalen Arbeiterbewegung. In den folgenden Jahren reichte das Spektrum der Sammeltätigkeit von Alltagsgegenständen, Kleidung und Arbeitsgeräten bis zu volkskundlichen Objekten. Im Jahr 2004 entstand die Idee, das Prenzlauer Tor als Gesamtensemble in seinem historischen Erscheinungsbild wieder sichtbar und damit den kulturhistorisch bedeutsamen Ort des Übergangs, des Austausches und Transits erlebbar zu machen. Im Zuge des Umbaus ab 2010 sind störende Ein- und Umbauten entfernt, das historische Gemäuer freigelegt worden. Neue Stahl-Glas-Elemente im Bereich der alten Torbögen machen heute die Blickachse durch Tor, Zwinger und Vortor wieder sichtbar, den Ort als Durchgang und Übergang wieder erlebbar. Diesem Architekturerlebnis fühlt sich die 2012 eröffnete Dauerausstellung inhaltlich verpflichtet. Die über 800 für die Ausstellung ausgewählten Objekte und die sich harmonisch einfügende Ausstellungsgestaltung belegen die außergewöhnliche Geschichte einer Stadt, ihres Umlandes und ihrer Bewohner.

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