Schneiderelle
Beschreibung
Die Schneiderelle besteht aus einem vierkantigen Holzstab mit einem gedrechselten Griff. Sie diente als Längenmaß, um Stoffbahnen abzumessen. Auf dem Stab ist auf der einen Seite das metrische System in Zentimeterangabe bis 50 cm in Intarsientechnik angebracht. Auf der anderen Seite sind Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel markiert, wobei die ersten drei Abschnitte das gleiche Maß und die folgenden drei jeweils die Hälfte des vorherigen Abstandes haben. Der letzte kleinste Abschnitt ist noch einmal wiederholt, woraus sich insgesamt 7 Teilstücke auf dieser Seite ergeben. Auf der Elle befindet sich ein Monogramm "D. J.". Die Markierungen auf alten Ellen sind Halbe und Viertel, häufig auch noch Achtel und Sechzehntel. Allerdings finden sich die kleineren Teile häufig nicht durchgängig, sondern nur in Griffnähe. Ellen mit beiden (Elle, metrisch) Längenmaßen stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, da das metrische System immer mehr an Einfluss gewann. Ab 1872 waren die alten Ellen nicht mehr zulässig.
Schneiderwerkzeug | |
L: 82,0 cm | |
Holz | |
00144 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Museum hat seinen Sitz im Prenzlauer Tor, einem der 3 Stadttore der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage Templins. 1957 eröffnete das Kreisheimatmuseum mit Ausstellungsmodulen zur Ur- und Frühgeschichte, zur Bodenreform und zur lokalen Arbeiterbewegung. In den folgenden Jahren reichte das Spektrum der Sammeltätigkeit von Alltagsgegenständen, Kleidung und Arbeitsgeräten bis zu volkskundlichen Objekten. Im Jahr 2004 entstand die Idee, das Prenzlauer Tor als Gesamtensemble in seinem historischen Erscheinungsbild wieder sichtbar und damit den kulturhistorisch bedeutsamen Ort des Übergangs, des Austausches und Transits erlebbar zu machen. Im Zuge des Umbaus ab 2010 sind störende Ein- und Umbauten entfernt, das historische Gemäuer freigelegt worden. Neue Stahl-Glas-Elemente im Bereich der alten Torbögen machen heute die Blickachse durch Tor, Zwinger und Vortor wieder sichtbar, den Ort als Durchgang und Übergang wieder erlebbar. Diesem Architekturerlebnis fühlt sich die 2012 eröffnete Dauerausstellung inhaltlich verpflichtet. Die über 800 für die Ausstellung ausgewählten Objekte und die sich harmonisch einfügende Ausstellungsgestaltung belegen die außergewöhnliche Geschichte einer Stadt, ihres Umlandes und ihrer Bewohner.