Deckelpokal mit dem Bildnis von Friedrich Wilhelm I.

Lindner, Daniel (2019) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Pokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand und versenktem sowie mattiertem Spitzblattfries auf der Oberseite, Abrissnarbe am Boden. Pseudofacettierter Knauf zwischen kräftigen Trommelscheiben, oben dreifach, mit länglich eingestochener Luftblase. Am Ansatz der becherförmigen Kuppa wiederholt sich der Spitzblattdekor vom Fuß. Auf der Wandung das mattgeschnittene Profilbildnis von König Friedrich Wilhelm I. in einem bekrönten Medaillon, gerahmt von Kriegsarmaturen, ebenfalls in Mattschnitt mit geblänkten Details, z.B. Speerspitzen, die Standarten mit "FW". Die gegenüberliegende Wandung trägt die Inschrift "Es lebe der König", Mündungs- und Deckelrand mit geblänktem Kugelfries. Flacher Deckel ebenfalls mit Spitzblattdekor und sehr hoch aufgebautem, massivem Knauf, mit Kugelschliff und Facetten veredelt. Das Bildnis Friedrich Wilhelms geht auf eine Medaille von Friedrich Marl von 1715 zurück (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 55, S. 121f.; Baumgärtner, Porträtgläser, 1981, S. 17, 23). Vivatgläser auf den auch als "Soldatenkönig" bekannten preußischen König tragen häufig militärische Sujets. Ungewöhnlich für Potsdamer Gläser ist die Schaftgestaltung, ein Vergleichsstück mit sehr ähnlichem Dekor befand sich ehemals im Hohenzollern Museum (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 28.4). Der Pokal kam 1985 als Schenkung aus dem Nachlass von Baron Cerrini, Salzberg, in den Bestand. Verena Wasmuth

Objektart Pokal
Maße Hauptmaß: Höhe, mit Deckel: 27.00 cm Höhe, ohne Deckel: 19.20 cm Durchmesser: 8.50 cm
Material Glas, farblos, geschnitten, geschliffen
Inventarnummer XIII 771
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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