RR-F
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Beschreibung

Die zweiachsige Dampflok "Emma" wurde in den 1920er Jahren bei Hanomag in Hannover als Teil einer größeren Serie baugleicher Schwestern gebaut, die für den Verschubdienst in Industrieunternehmen konzipiert waren. Unsere Lokomotive wurde 1925 an die Zuckerfabrik in Rethen (bei Hannover) geliefert. Sie wurde dort als Lok 2 bis Ende der 1960 in der Rübenkampagne zum Verschub von Güterwagen verwendet und dann abgestellt. Anfang der 1970er Jahre erwarb sie jemand und stellte sie auf einem kurzen Gleisstück im heimatlichen Garten in Schleswig-Holstein auf, später geschützt durch eine gewächshausartige Halle. 2008 stand die Lokomotive zum Verkauf und der Gleisbauunternehmer Hermann Wiebe erwarb sie mit dem Ziel der betriebsfähigen Aufarbeitung. Diese nahm dann ca. 2 Jahre in Anspruch und seit 2010 steht das Fahrzeug unserem Museum als Lokomotive für Führerstandsfahrten zur Verfügung. Aufgrund ihrer leichten und übersichtlichen Ausführung lässt sie sich noch relativ leicht auch auf der Straße transportieren. Sie wurde daher in den letzten Jahren bei den alle zwei Jahre stattfindenden Messeveranstaltungen "Innotrans" in Berlin, der weltweit größten Messe für Eisenbahninfrastruktur und -fahrzeuge, als Werbeträger für die Firma Wiebe eingesetzt.

Objektart Dampflokomotive
Material Stahl
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Historischer Lokschuppen Wittenberge RR-F

Dieses Objekt im Museum

Historischer Lokschuppen Wittenberge

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.

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