RR-F

Beschreibung

Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 44 wurden ab 1930 als Mehrzweck-Elektrolok entworfen, die Güter- und Personenzüge bespannen konnte. Die ersten Maschinen wurden ab 1932 in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge waren die ersten deutschen Serienelektroloks mit Drehgestellen ohne Laufachsen und Einzelachsantrieb und vorrangig für die ab 1933 neu elektrifizierte Strecke von Augsburg über die Geislinger Steige nach Stuttgart vorgesehen. Die Lokomotiven bewährten sich dort, so dass weitere Loks an alle wichtigen bayerischen, mitteldeutschen und schlesischen Bahnbetriebswerke, in denen Elektrolokomotiven stationiert waren, geliefert wurden. Die in Ostdeutschland stationierten Lokomotiven mussten nach der Einstellung des elektrischen Betriebs 1945 im Rahmen der Reparationen an die UdSSR abgegeben werden, bewährten sich dort aber nicht. Für die Umbauten auf russische Breitspur und Mittelpufferkupplung waren die Drehgestellrahmen nicht ausgelegt. 1952 wurden sie in desolatem Zustand zurückgegeben. Unsere Lokomotive war die erste, die nach einer dreijährigen Generalreparatur im Jahr 1955 bei der Deutschen Reichsbahn wieder in Betrieb ging. Den größten Teil ihres aktiven Dienstes verbrachte sie nach 1955 im Raum Leipzig und Halle. 1987 wurde sie nach Schwerin versetzt und diente dort als Rangierlok bzw. als Heizlok zum Vorheizen von Reisezügen. Nach einer Laufleistung von gut 2 Millionen km wurde sie Ende 1991 abgestellt und im Folgejahr an den Gleisbauunternehmer H.F. Wiebe verkauft, der die Lok zunächst dem Eisenbahnmuseum in Weimar als Ausstellungsobjekt zur Verfügung stellte. Seit dem 18.09.2015 wird die Lok in Wittenberge ausgestellt.

Objektart Elektrolokomotive
Material Stahl
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Historischer Lokschuppen Wittenberge RR-F

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Historischer Lokschuppen Wittenberge

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.

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