RR-F

Beschreibung

Die Diesellok 204 774-4 repräsentiert die Baureihe V100 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn, die in der gesamten ehemaligen DDR auf Neben- und Hauptbahnen zu sehen waren. Sie wurden im Personen- und Güterzugdienst eingesetzt. Von der Baureihe V100 existierten mehrere Unterbauarten. Unsere Lok gehört zur Reihe V100.1, die sich von ihren Schwestern durch einen stärkeren Motor unterschied (1.500 statt 1.200 PS). Unsere Lokomotive wurde von der Deutschen Reichsbahn zwischen 1975 und 1988 von Neuruppin, Rostock und Wismar aus eingesetzt. Danach wurde sie bis 1995 ins heutige Sachsen-Anhalt versetzt und verkehrte von Halberstadt und Wittenberg aus. Die DB AG versetzte sie nach Thüringen (Saalfeld, Erfurt) und musterte sie schließlich 2004 in Magdeburg aus. Im Jahre 2012 setzte ein Getriebeschaden den regelmäßigen Einsätzen ein Ende. Seitdem wird die Lokomotive als nicht betriebsfähiges Exponat in Wittenberge erhalten.

Objektart Diesellokomotive
Material Stahl
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Historischer Lokschuppen Wittenberge RR-F

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Historischer Lokschuppen Wittenberge

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.

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