RR-F

Beschreibung

Die Dampflok 44 594 wurde im August 1941 an die Deutsche Reichsbahn ausgeliefert. Sie gehört einer Serie von schweren Güterzugloks an, die mit drei Zylindern ausgerüstet waren und mehr als 2.000 PS auf die Schiene brachten. Viele Loks dieser Baureihe verblieben nach dem 2. Weltkrieg bei der Deutschen Reichsbahn der DDR, viele andere bei der Deutschen Bundesbahn in Westdeutschland. Unser Exemplar wurde hauptsächlich von Dillenburg, Gießen und Betzdorf aus eingesetzt. Für die letzten Monate ihrer aktiven Zeit (1975) wurde sie nach Gelsenkirchen versetzt. Statt nach ihrer Ausmusterung verschrottet zu werden, wurde sie gemeinsam mit weiteren Loks dieser Baureihe nach Hamburg geschleppt, um die Belastung der seinerzeit neu gebauten Süderelbbrücke zu testen. Über Umwege gelangte sie dann in den Besitz des ehemaligen Eisenbahnmuseums Hamburg-Wilhelmsburg, das jedoch im Jahre 1994 nach Brandstiftung abbrannte. Auch unsere Lok wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen und blieb noch sieben Jahre in der Ruine des Lokschuppens Wilhelmsburg stehen. Im Jahre 2001 übernahm der Verein Dampflokfreunde Salzwedel die Lok und brachte sie im Jahr 2012 in die Sammlung im Historischen Lokschuppen Wittenberge ein. Die Lok ist zwar eine Vertreterin der Deutschen Bundesbahn, erinnert aber an die Hochzeiten des Dampfbetriebes in Wittenberge, da hier viele Loks des gleichen Typs beheimatet waren. Die Lok ist derzeit nur notdürftig lackiert. Eine weitere optische Aufarbeitung ist in Planung.

Objektart Dampflokomotive
Material Stahl
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Historischer Lokschuppen Wittenberge RR-F

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Historischer Lokschuppen Wittenberge

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.

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